Berater betonen One-Stop-Angebote

05.10.2006
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Die IT, Basis der Geschäftstätigkeit nahezu aller BITP-Anbieter, spielt dabei keine entscheidende Rolle, sie ist lediglich Vehikel und Basis für die Umsetzung der Ideen und Konzepte. "Wir müssen verstehen, was die Manager auf oberster Führungsebene umtreibt - das hat nichts mehr mit IT zu tun", erklärt Axel Knobe, Vorstandsmitglied bei T-Systems. Ein wichtiges Thema auf der Management-Agenda ist demnach die Reduzierung der Fertigungstiefe. Als Vorreiter dieser Entwicklung gilt Porsche in der Herstellung des Geländewagens "Cayenne": Nur neun Prozent fertigt der Sportwagenhersteller selbst, den Rest steuern Partner bei. "Unternehmen, die alles selber machen wollen, sind in Zukunft nicht mehr wettbewerbsfähig", warnte Antonio Schnieder, Capgemini-Deutschland-Chef.

Die Grenze zwischen Prozessen des Kerngeschäfts, die in jedem Fall im Haus bleiben müssen, und solchen Abläufen, die lediglich unterstützende Funktionen erfüllen und daher ausgelagert werden können, verschieben sich stetig. War für Banken vor Jahren das Outsourcing ihrer Transaktionsprozesse undenkbar, ist dies heute gang und gäbe. Auch der Fremdbetrieb von Personalabteilung, Buchhaltung, Einkauf und Logistik ist heute keineswegs mehr abwegig, wenngleich nur wenige Unternehmen diesen Schritt bereits gewagt haben.

BITP-Modell – bekannt, interessant und selten angewandt

Zum dritten Mal nach den Jahren 2004 und 2005 hat das Marktforschungshaus Lünendonk eine Studie zum Thema Business Innovation/Transformation Partner (BITP) betrieben. Dazu führten die Marktforscher Interviews mit 26 Managern der ersten und zweiten Führungsebene, also etwa mit Geschäftsführern, IT- und Fachabteilungsleitern, aus großen deutschen Unternehmen.

38,5 Prozent kannten den etwas sperrigen Begriff, der das Angebot von Dienstleistern umschreibt, mit Innovations- und Transformationsleistungen unternehmerische Verantwortung ihrer Kunden zu übernehmen, die möglichst in eine langfristige Partnerschaft in Form von Betriebsdiensten mündet. Nach einer entsprechenden Erläuterung für die Unwissenden unter den befragten Managern äußerten 80 Prozent ihre Zustimmung zu diesem Konzept. Immerhin die Hälfte aller Teilnehmer denkt über eine Zusammenarbeit mit einem BITP nach. 34,6 Prozent sagten, eine entsprechende Partnerschaft wäre für den Erfolg ihres Geschäftes wichtig oder sehr wichtig (siehe Grafik). Über die tatsächliche Verbreitung macht die Studie keine Aussage.

Für 60 Prozent der befragten Manager ist der Kostendruck das wichtigste Motiv für die Zusammenarbeit mit einem BITP. Doch auch die Folgen des weltweiten Handels und Wettbewerbs treiben die Unternehmenslenker dazu, die Hilfe externer Beratungs- und Betriebsdienstleister zu suchen. Ins Pflichtenheft schrieben sie den BITP-Dienstleistern, die Leistungen deutlicher zu machen, die positiven Effekte eindeutiger zu beschreiben und vor allem, die Nutzen der Angebote messbar zu gestalten.