Beim Sparen das Ziel im Auge behalten

04.07.2003

Hier werden alle kurzfristig realisierbaren Einsparpotenziale ausgeschöpft, die keiner strukturellen Anpassung bedürfen. Sie erfordern nur geringe Vorinvestitionen und ermöglichen einen schnellen Return on Investment. So finanziert idealerweise die erste Welle die Aktivitäten der nächsten. Zur ersten Welle von Konsolidierungsvorhaben gehört die Server-Konsolidierung, die zu einer Auslastungsoptimierung führt. Dazu wird für die betrachteten Applikationen die Systemauslastung so ermittelt, dass die Messergebnisse mit den fachlichen Abläufen korreliert werden. So werden Auslastungslücken in der bestehenden Server-Landschaft gefunden und die Notwendigkeit dieser Reservekapazitäten beurteilt. Ergibt die Analyse, dass genügend Reserven vorhanden sind, um etwa drei Applikationen statt auf drei Servern nur auf einem zu betreiben, kann die überzählige Hardware und der damit verbundene Personal- und Infrastrukturaufwand entsprechend eingespart

werden.

Konsolidierungsprojekte sollten sich an zwei grundlegenden Zielen ausrichten: Langfristige Effizienzsteigerung und ein gesundes Kosten-Nutzen-Verhältnis der IT. Dazu empfiehlt der Autor ein Drei-Stufen-Vorgehensmodell. Es besteht aus kurzfristigen Kostensenkungsmaßnahmen („Quickwins“), mittelfristigen und langfristigen Teilzielen, die letztlich helfen, Unternehmensprozesse insgesamt zu verbessern.

Auch auf Ebene der Applikationen ist eine erste Optimierung notwendig, etwa indem Softwareversionen vereinheitlicht werden und dadurch Hardware in der Entwicklung und Qualitätssicherung abgebaut werden kann. Die Programmabläufe werden im Hinblick auf den Ressourcenverbrauch optimiert, die Datenbankzugriffe reduziert, die Leistung der Programme verbessert und die Datensicherung auf das notwendige Maß reduziert. Im Zuge dieser Maßnahmen steigt gleichzeitig die Qualität des Systems.

Zweite Welle - Produktivitätssteigerung durch Optimierung der IT-Delivery-Prozesse

Die zweite Welle der Konsolidierung umfasst mittelfristige Maßnahmen. Hier sollen die Voraussetzungen für den künftigen kostenoptimierten Aufbau von Systemen geschaffen werden. Dazu gehört die Definition von technischen Standards und deren Einhaltung mit Hilfe geeigneter Prozesse. Durch die Aktivitäten der zweiten Welle werden nicht nur weitere Kostenprobleme gelöst, sondern auch die notwendigen Voraussetzungen für die dritte Welle der Effizienzsteigerung geschaffen.