Avanade: Die Lernkurve ist am Anfang sehr steil

16.11.2005
Von Hiltrud Osterried

Am Anfang viele Fragen

Seine beiden ersten Arbeitstage verbrachte er wie alle anderen Neulinge in der so genannten Welcome-Session, in der sich das Avanade Core Services Team vorstellt, die wichtigsten Unternehmensabläufe erklärt werden und die neuen Kollegen ihr Notebook und Handy erhalten. Jeder von ihnen wird von einem Career-Manager betreut, mit dem sie auch den individuellen Trainingsplan abstimmen. Er umfasst im Schnitt 120 Stunden Weiterbildung im Jahr, die Berufseinsteiger schließen innerhalb des ersten Jahres die Prüfung zum MCSE (Microsoft Certified Systems Engineer) oder zum MCSD (Microsoft Certified Solution Developer) ab. Jeder, der bei Avanade anfängt, fliegt zudem zu einem einwöchigen Einführungsseminar in die Hauptniederlassung nach Seattle, um die Consulting-Methodik von Avanade kennen zu lernen. "An dem Workshop nahmen 25 Mitarbeiter aus aller Welt teil. Wir hatten die Gelegenheit, ein internationales Netzwerk aufzubauen. Mit einigen tausche ich mich regelmäßig per E-Mail aus", erklärt Matthias Schuldes, der zusammen mit Hohensträter in Konstanz studiert hat und gleichzeitig mit ihm bei Avanade anfing.

Yasemine Limberger, Avanade: "Wir führen das erste Telefongespräch mit dem Bewerber zum Teil in Englisch."
Yasemine Limberger, Avanade: "Wir führen das erste Telefongespräch mit dem Bewerber zum Teil in Englisch."

Bei der Einarbeitung setzt das Beratungsunternehmen auf eine Mischung aus Selbstlern-Tools und einer gehörigen Portion Praxis: Nach wenigen Wochen arbeiten die Neuen, begleitet von erfahrenen Consultant, an Kundenprojekten mit. "Die Lernkurve in den ersten Monaten ist sehr steil", fasst Hohensträter zusammen, der sich bisher bei internationalen Großkunden mit Migrationsprojekten im Office-Bereich beschäftigte. "Am Anfang muss man viel fragen. Aber wenn ich ein Tool das vierte Mal implementiere, kann ich bereits einen Großteil der technischen Hürden allein überwinden."

Die Jung-Berater werden in der Regel in Projekten eingesetzt, in denen ihre Spezialkenntnisse gefragt sind. "Es erfordert eine enorme inhaltliche Flexibilität, da jedes Projekt andere Arbeitsschwerpunkte hat", berichtet Schuldes, für den diese Abwechslung den besonderen Reiz ausmacht. Allerdings ist auch in anderer Hinsicht Flexibilität erforderlich: Die Consultants arbeiten überwiegend in Kundenprojekten ,und diese finden nur in Ausnahmefällen an ihrem Wohnort statt. "Wir leben fünf Tage pro Woche aus dem Koffer", fasst Hohensträter zusammen.