Aus den IBM-Labors: Speicher der Zukunft

16.01.2004
Von 
Kriemhilde Klippstätter ist freie Autorin und Coach (SE) in München.

MR-Technik: 1 Milliarde Bit pro Quadratzentimeter.

Hologafische Speicher: 30 Milliarden Bit pro Quadratzentimeter.

Millipede-Speicher: 500 Milliarden Bit pro Quadratzentimeter.

50 Jahre Bandtechnik

Eingesetzt in Flash Memories, mobilen Geräten wie PDAs, Mobiltelefonen und multifunktionalen Armbanduhren kann Millipede diesen Produkten enorme Speicherkapazität verleihen. Darüber hinaus denkt IBM bereits über andere mögliche Anwendungen nach, beispielsweise die Lithografie im Nanometerbereich, mikroskopische Abbildungen von relativ großen Bereichen oder atomare und molekulare Manipulation. Gerecke ist sich sicher, dass Millipede-Speicher etwa ab 2005 herkömmliche Festplatten ablösen werden, denn neben der höheren Speicherkapazität verfügen sie noch über andere Vorteile: Sie entwickeln nahezu keine Wärme, nehmen nur wenig Strom auf, sind sehr schockresistent und eignen sich deshalb vorzüglich für den Einsatz in Mobilgeräten.

Für den Bandspeicherbereich setzt IBM nach 50 Jahren Erfahrung mit dem Langzeitmedium jetzt auf die patentierte "Flat-Lap"-Kopftechnik, bei der keine Berührung zwischen Band und Kopf stattfindet. "Die Problematik von bisherigen Bandspeichersystemen bestand stets in den verheerenden Folgen von Staubpartikeln, die eine Vielzahl von Spuren zerstören können", erklärt Gerecke die Neuentwicklung. Die Flat-Lap-Kopftechnik verbessert das Schreib-Lese-Signal zwischen Kopf und Band, weil eine wesentlich höhere Induktion ermöglicht wird. Vor und hinter der Kopfreihe wird zusätzlich ein Unterdruck erzeugt, der Staubpartikel, die sich unvermeidbar ansammeln, absaugt. Dadurch ist die Qualität der erzeugten Bits wesentlich höher, und die Möglichkeit, die Daten wieder zu lesen, steigt enorm. Außerdem wird so sichergestellt, dass selbst bei Langzeitlagerung von Bändern nahezu kein Impulsverlust auftritt. IBM erwartet, dass sich die Lebenszeit von Bändern