Arag widersteht Outsourcing- Versuchung

10.03.2005
Von 


Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Die IT-Dienstleister werben erfolgreich mit der Aussicht auf Effizienzsteigerung und Kostensenkungen. Dazu wollen sie Kapazitäten zusammenziehen, um von Skaleneffekten zu profitieren sowie die Nutzung und Bezahlung der IT-Ressourcen flexibler zu gestalten. "Ich will keinesfalls in Abrede stellen, dass durch Outsourcing Einsparungen möglich sind", räumte Petersen ein. "Ich glaube aber, dass die Synergiemöglichkeiten häufig überschätzt werden. Wir wollen eine sehr spezielle IT-Landschaft, die sehr genau auf unser Geschäftsmodell ausgerichtet ist. In so einem außergewöhnlichen Fall sind Synergien schwer zu erzielen." Dieser Logik folgend, machte sich Petersen vor mehr als zwei Jahren daran, die Versprechungen der Outsourcer selbst einzulösen.

Drittmarktgeschäft und interner IT-Betrieb vertragen sich nicht

Die Ausgangslage war zunächst alles andere als ermutigend. Der Betrieb wurde an zwei Standorten von zwei Töchtern, der Alldata, Düsseldorf, und Global Systems, München, mit zum Teil identischen Applikationen geleistet. Darüber hinaus hatten beide Ausgründungen zeitweilig wie so viele IT GmbHs den Ehrgeiz, Kunden außerhalb des Konzerns mit IT-Diensten zu beliefern, um eigene Ressourcen besser auszulasten und im Drittmarkt Geld zu verdienen. Während die Töchter diese Aktivitäten anfangs mit Zustimmung der Konzernleitung verfolgten, beäugte das IT-Management im Arag-Konzern die Ziele im Drittmarktgeschäft zunehmend kritisch. "Die Geschäftslogik eines Systemhauses ist eine völlig andere als die, die für den Betrieb einer internen IT-Abteilung erforderlich ist", kritisierte CIO Petersen.