Alle Kernsysteme laufen unter Linux

08.09.2005
Von Christian Zillich

Neben der Datenmigration und der Erweiterung von Kernfunktionen der Icis-Bestandsführung lag die größte Herausforderung in der Bereitstellung der Schnittstellen zu den verbliebenen Altanwendungen. Viele Schnittstellentests konnten erst relativ spät vorgenommen werden, da zuvor der umfangreiche Altdatenbestand bereinigt, angereichert und migriert werden musste. Die lange Projektlaufzeit von 43 Monaten sei dagegen kein großes Problem gewesen. "Wir haben immer darauf geachtet, die Übergänge so weich wie möglich zu gestalten", erklärt der IT-Bereichsleiter.

Deutlich weniger Kosten

Insgesamt ist Pfeifer mit dem Projektverlauf, einer Mischung aus System- und Datenmigration, hochzufrieden. Die Vorteile der neuen Umgebung lägen nicht nur in der verbesserten Skalierbarkeit. Durch die erfolgreiche Konsolidierung könne das Unternehmen nun wesentlich schneller und flexibler auf die vielen Veränderungen im Versicherungswesen reagieren. Außerdem habe sich der Rechenzentrumsbetrieb vereinfacht und der Datensicherungsaufwand erheblich verringert. Das schlägt sich auch auf der Kostenseite positiv nieder. So liegt der durchschnittliche DV-Kostensatz deutscher Versicherungsunternehmen mit einem Beitragsaufkommen von 500 Millionen bis einer Milliarde Euro laut GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft) bei 3,05 Prozent. Dagegen gibt die Rheinland Versicherungsgruppe lediglich 1,66 Prozent der Beiträge für ihre IT aus.

Dennoch hat die IT-Abteilung der Neusser Versicherungsgruppe noch einiges vor: "Trotz erfolgreicher Systemumstellung und Bestandsmigration werden wir bis zum Jahreswechsel noch Fehler aus der Systemeinführung bereinigen", kündigt Pfeifer an. Anschließend wolle man den Weg der Systemkonsolidierung konsequent weitergehen. Dabei sind die VSE-Applikationen Schadenbestandsführung und Provisionierung die nächsten Anwendungen, die in die neue Systemumgebung überführt werden sollen.