Computer mit Hirnströmen steuern

6 IT-Trends bis 2032

13.01.2012
Von 
Christiane Pütter ist Journalistin aus München.

Die Trends 5 und 6

5. Unternehmen arbeiten schneller, besser, kommunikativer:

Mit Hilfe von IT automatisieren Unternehmen 2032 möglichst viele Abläufe. Das betrifft die Produktion von Gütern und Dienstleistungen in allen Wertschöpfungsstufen. Diese These illustriert Detecon am Beispiel der Logistikbranche, die schon heute ganz besonders von der drahtlosen Vernetzung und der Datenverarbeitung profitiert. Mit dem Management von Logistikketten in Echtzeit, vollautomatisierten Warenlagersystemen und der Telematik ist IT auf nahezu allen Wertschöpfungsstufen der modernen Logistik zentraler Produktions- und Differenzierungsfaktor.

Technologien, die hier eine wichtige Rolle spielen, sind Nearfield Communication, Sensor-Netze und Machine-to-Machine-Kommunikation. Computergestützte Planungssysteme und die Steuerung von Warentransporten ermöglichen Just-in-Time-Produktion. Das Ergebnis ist neben der höheren Flexibilität auch eine verbesserte Effizienz durch die Planbarkeit und Steuerung der gesamten Lieferkette.

6. Netzwerke entscheiden über den Unternehmenserfolg:

Mitglieder von eng vernetzten Unternehmen beginnen und beenden Ad-hoc-Geschäftsbeziehungen. Die intelligente Vernetzung von Aktivitäten und die Fähigkeit, komplex vernetzte Systeme zu steuern, entwickelt sich zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor. Unabhängig von diesen sechs großen Trends sehen die Analysten von Detecon bis 2032 "Quantensprünge" in Leistung und Anwenderfreundlichkeit von Computern.

Verbesserte Fertigungsverfahren und neue Werkstoffe in der Mikrochip-Produktion ermöglichen immer höher integrierte Schaltkreise, sogenannte Systems-on-a-Chip. Beispiel hierfür sind die Integration von CPU und GPU im PC-Markt oder die Integration von GPS, 3G, Bluetooth, WLAN, Gigabyte-Speicher, Megapixel-Kamera und Beschleunigungssensoren in Smartphones.

Für den gemeinen Nutzer heißt das letztlich: Eingabemöglichkeiten über Stimmenerkennung, Bewegungs- und Gestensteuerung, Sensoren, optische Bilderkennungssysteme oder die Kontrolle von Systemen mit Hirnströmen werden so selbstverständlich sein wie heute die Bedienung mit Maus und Tastatur. Die Multitouch-Eingabe wie beim iPhone wird von einer Steuerung ähnlich der der Nintendo Wii abgelöst.

Was die Telekommunikation betrifft, so erwartet Detecon, dass Festnetz und Mobilfunk schon lange vor 2032 konvergieren. "Ist die letzte Meile im Festnetz heute noch Kupferdraht-gebunden, so werden 2032 Lichtleiter basierte Fiber-to-the-Building-(FTTB)- und Fiber-to-the-Home-(FTTH)-Anschlüsse dominieren", schreiben die Analysten.

Die Autoren Karl-Michael Henneking, Lars Theobaldt, Bernd Ettelbrück sowie Falk Wöhler-Moorhoff und Daniel dos Reis führen ihre Thesen in der Studie "Think 2032! Position for ICT everywhere" aus. Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO. (mhr)