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CeBIT: Microsoft feiert sich selbst

15.03.2007
Der Software-Riese versprüht Optimismus: Der Verkauf von Vista und Office verlaufe glänzend, bevorstehende Produktfreigaben würden die Position des Unternehmens noch weiter stärken.

Der neue Geschäftsführer der Microsoft Deutschland GmbH, Achim Berg, gab bekannt, dass die Verkaufszahlen von Office 2007 während der ersten Wochen dreimal höher lägen als jene von Office 2003 nach der Einführung dieser Version. Konkrete Zahlen konnte er indes nicht nennen, auch nicht für Vista, das sich angeblich auch großer Nachfrage erfreue. Damit habe die Firma eine Führungsrolle in der deutschen IT-Industrie inne und schaffe die Grundlage für das Wachstum der ganzen Branche (siehe: "IDC: Von Vista profitieren vor allem Microsofts Partner").

Eine Testversion von Office 2007 soll die profitablen Bürowerkzeuge aus Redmond weiter verbreiten. Sie wird von mehreren PC-Herstellern vorinstalliert und soll 60 Tage nutzbar sein. Anschließend können Anwender eine volle Lizenz für das vorinstallierte Office erwerben und die Software freischalten.

Auch für die CeBIT beanspruchte Microsoft eine führende Funktion. Angesichts der Konvergenz von Workplace und Lifestyle werde das Arbeitsleben immer mehr von digitalen Hilfsmitteln bestimmt, die aus der Consumer-Sphäre entstammten. Microsoft sei der einzige große Hersteller, der in beiden Bereichen stark präsent sei. Auf die Frage, warum die CeBIT für Microsoft wichtig ist, begnügte sich Berg mit der Begründung, dass die Hannoveraner Messe insgesamt bedeutend sei.

Ralph Haupter, neuer Business- und Marketing-Officer in Unterschleißheim, behauptete, dass Microsoft mit "Dynamics" für rund 30 Prozent aller Neuinstallationen von ERP-Software in Deutschland verantwortlich sei. Auf Nachfrage musste er allerdings einräumen, dass es sich bei diesen Zahlen nur um interne Schätzungen handle.

Im Rahmen der Hauptpressekonferenz gab Microsoft erneut einen Ausblick auf wesentliche Updates, die im Laufe dieses Jahres auf den Markt kommen sollen. Dazu zählt unter anderem "Windows Mobile 6", das die Bearbeitung von Office-Dokumenten erlauben soll, HTML-Mails anzeigen und Daten mit Vista abgleichen kann. Auf der CeBIT kündigten die Redmonder außerdem die Betaversion des "Office Communications Server 2007" (OCS) an, die ab dem 28. März für Tester verfügbar sein soll. Es handelt sich dabei um Microsofts Kernprodukt für Unified Communications. Es wird zukünftig auch Audio- und Videokonferenzen mit mehreren Teilnehmern zulassen.

Zu den neuen Funktionen des OCS gehört auch eine Spracherkennung, beispielsweise um Anrufer akustisch durch Menüs zu führen. Microsoft misst der Voice Recognition seit Jahren große Bedeutung zu und investierte nach eigenen Angaben erhebliche Forschungsmittel in diese Technologie. Einige Anwendungen, etwa die akustische Steuerung von PC-Software, bleiben bis dato aber noch hinter den Erwartungen zurück. Die Redmonder verstärkten ihr Know-how in diesem Bereich nun durch die Übernahme von Tellme Networks. Das Unternehmen ist besonders in Voice-Access-Diensten präsent, etwa bei der Paketverfolgung oder den Abruf von Bankinformationen. Microsoft gab keinen Kaufpreis bekannt, gut informierte Kreise gehen von einem hohen dreistelligen Millionenbetrag aus. (ws)