Preiswerte High-End-Grafikpower

Nvidia Geforce GTX 275 im Test

16.04.2009
Von Christian Helmiss
Nvidias neuer Grafikchip Geforce GTX 275 ist im High-End-Bereich angesiedelt. Preislich spielt er in der Liga um die 250 Euro. Ob er stark genug ist, um AMDs Flaggschiff zu versenken, erfahren Sie in diesem Vergleichstest.

AMD hat mit dem ATI Radeon HD4890 vorgelegt und präsentierte einen High-End-Grafikchip zum vergleichsweise günstigen Preis. Nun zieht Nvidia nach und schickt den Geforce GTX 275 ins Rennen. Nvidia hat allerdings nicht einfach Chip und Speichertakt hochgeschraubt. Vielmehr werden einige Chipteile hinzugeschaltet, um wieder die Nase vorn zu haben. Dieser Beitrag stellt dem neuen Nvidia-Grafikchip Geforce GTX 275 den AMD Radeon HD 4890 gegenüber und gibt Antwort auf folgende Fragen: Welcher Chip ist der bessere? Welche Grafikkarte ist schneller und dabei genügsamer und leiser?

High-End-Technik für 250 Euro

Hier finden Sie das CW-TV-Video zum Test.
Hier finden Sie das CW-TV-Video zum Test.

Der neue Nvidia-Grafikchip Geforce GTX 275 stammt wie das High-End-Modell Geforce GTX 285 und der Geforce GTX 260 (216 SP) vom gleichen Kern ab - dem GT200b. Er ist im 55-Nanometer-Verfahren gefertigt und besitzt 240 Streamprozessoren, die allesamt vom 285er wie auch vom 275 genutzt werden. Lediglich beim 260er sind davon nur 192 (216 bei 216-SP-Versionen) aktiv. Die Speicheranbindung des 275ers hat Nvidia abgespeckt: Sie ist nicht 512 sondern nur 448 Bit breit. Auch wurden nur 896 MB GDDR3-Speicher verbaut, nicht 1024 MB wie beim Geforce GTX 285. Bei den Taktraten ist Nvidia ebenfalls unter denen des 285ers geblieben: Der 275er-Grafikchip läuft mit 633 MHz, der 285er mit 648 MHz. Der Speichertakt liegt bei 1134 (275er) beziehungsweise 1242 (285er).

Nvidias High-End-Grafikchips im Überblick

Geforce GTX

260

260-216SP

275

285

Kern

GT200

GT200b

GT200b

GT200b

Streamprozessoren

192

216

240

240

Chiptakt (MHz)

576

576

633

648

Shadertakt (MHz)

1242

1242

1404

1476

Speicherausbau (MB)

896

896

896

1024

Speichertakt (MHz)

999

999

1134

1242

Nvidias neuer Chip arbeitet schön leise

Nvidia Geforce GTX 275: Das Lüfterdesign für der 275er hat Nvidia von der 285er übernommen. Zwei Slotbleche breit ist die Karte - daneben können Sie ebenfalls keine weitere Karte einstecken, da sonst die Luftzufur zur Grafikkarte eingeschränkt wäre. Unter Windows arbeitete der Ventilator der Kühlkörper-Lüfterkombination leise - genauso wie bei der 285er. Gut gefallen hat uns, dass er auch unter Volllast, also in 3D-Spielen nur etwas lauter war. Bei geschlossenem PC ist er noch leicht hörbar.

AMD ATI Radeon HD 4890: Die Grafikkarte mit AMDs neuem Flaggschiff ist im Ruhemodus schön leise - also unter Windows sowie bei der Videowiedergabe und beim Dekodieren von Blu-Ray-Filmen. In wenig anspruchsvollen 3D-Titeln wird sie schon etwas lauter, was aber noch nicht unangenehm auffiel. Richtig störend laut wird der Lüfter, wenn Sie hohe Bildqualität und hohe Auflösung bei einem anspruchsvollen DirectX-Titel wie Crysis oder Lost Planet einstellen. Da hilft es auch wenig, den PC von innen zu dämmen - das Geräusch gelangt über Luftlöcher am Slotblech nach draußen.

Die 275er zieht mehr Leistung: Beim Stromverbrauch unter Last liegt die GTX 275 mit 376 zu 340 Watt abgeschlagen hinter der Radeon HD 4890. Im 2D-Betrieb schneidet der neue Chip jedoch besser ab (die Angaben gelten für das komplette Testsystem). Beide Karten holen sich zusätzlichen Saft über zwei sechspolige Stromanschlüsse direkt vom PC-Netzteil. Für beide Karten sollten Sie ein Netzteil einsetzen, dass mehr als 500 Watt zu liefern imstande ist.

Die Tempoergebnisse finden Sie auf der nächsten Seite dieses Tests.