Zuerst Konzepte verstehen

17.10.2003
Von 
Jan Schulze ist freier Autor in Erding bei München.

Lernbereitschaft im Job

Eine frühe Nähe zur Praxis sowie die Arbeit an Themen, die marktrelevant sind und einen trotzdem persönlich interessieren, sind für den Berater wichtige Punkte bei der Qualifizierung für den Arbeitsmarkt. Tiefe Kenntnisse in neuen Technologien hält Göktay zwar für einen Vorteil beim Berufsstart, schränkt aber ein: "Da Technologien rasch Commodity werden, halte ich die Lernbereitschaft, sich auf immer wieder neue Technologien einzulassen, für unverzichtbar."Göktay musste sich für seinen jetzigen Arbeitsplatz auf Java und J2EE (Java 2 Enterprise Edition), Web-Frameworks und Open-Source-Technologien spezialisieren. Fokussierung ist jedoch ein zweischneidiges Schwert.

Goisa Riegert sucht einen Job als Computerlinguistin.

Frühes Expertentum kann sich auch negativ auf die Jobchancen auswirken, berichtet Gosia Riegert. Die Studentin der Computerlinguistik steht kurz vor ihrem Abschluss an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Riegert hat sich auf Konzepte wie XML (Extensible Markup Language) und Sematic Web konzentriert sowie als Magisterarbeit ein Sprachdialogsystem mit Voice-XML realisiert. Riegert hat das Gefühl hat, eine gute und umfassende Ausbildung genossen zu haben. Zudem standen den Studierenden auch zahlreiche aktuelle Programmiersprachen zur Wahl.

Allerdings ist sie im Rückblick mit ihrer Spezialisierung im Hinblick auf Arbeitsmarktchancen nicht glücklich: "Für mich ist das ein großer Nachteil. Obwohl alle großen IT-Firmen Produkte auf der Basis von Voice-XML anbieten, gibt es in dem Bereich eigentlich keine freie Stellen." Über 100 Bewerbungen hat die Studentin bereits ohne den gewünschten Erfolg geschrieben.