Zuerst Konzepte verstehen

17.10.2003
Von 
Jan Schulze ist freier Autor in Erding bei München.
Trotz der Faszination, die neue Technologien auf neugierige Studenten ausüben: Für den späteren Berufsalltag spielt ein tiefes Wissen um die neuesten IT-Konzepte nicht die entscheidende Rolle.

Die Flaute der vergangenen zwei Jahre konnte der Beliebtheit von IT-Jobs nichts anhaben, wie eine aktuelle Umfrage der Online-Stellenbörse Stepstone ergab. Rund ein Drittel aller Befragten wünscht sich eine Arbeit im IT-Bereich. Jedes fünfte Unternehmen der Iuk-Branche stellt laut Branchenverband Bitkom derzeit zusätzliches Personal ein. So erwartet der Verband in einem Positionspapier von den neuen Breitbandtechnologien, dass "durch die Vernetzung in Wirtschaft und Gesellschaft in erheblichem Maße auch neue Arbeitsplätze geschaffen" werden.

Metin Göktay: "In meiner bisherigen Praxis spielte es durchaus eine Rolle, sich mit neuen Technologien auseinander gesetzt zu haben."

Wie wichtig es ist, technologische Trends zu beobachten, zeigt der Arbeitsalltag: "In meiner bisherigen Praxis spielte es durchaus eine Rolle, sich mit neuen Technologien auseinander gesetzt zu haben. Weniger in dem Sinne, sie bis ins allerletzte Detail zu beherrschen, sondern eher, um ihre Bedeutung und Potenziale bei der Lösung von Kundenprojekten einschätzen zu können", erläutert Metin Göktay, seit drei Jahren als E-Business-Berater bei CSC Ploenzke in Wiesbaden tätig.

Die neuen Techniken basieren seiner Einschätzung nach auf den grundlegenden Konzepten der Informatik. Wer diese verinnerlicht hat, findet sich mit aktuellen Ansätzen schnell zurecht. Den größten Aufwand bedeutete es für Göktay, seine Arbeitsweise umzustellen. Während er an der Uni ohne große Restriktionen arbeiten konnte, sei sein jetztiger Alltag vom Kunden und dessen Anforderungen bestimmt: "Heute sitzen mir Faktoren wie Zeit, Aufwand-Nutzen-Aspekte, Ergebnisdruck und Kundenzufriedenheit im Nacken."