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Top 10 Browser-Erweiterungen

Zehnmal mobiler surfen

05.10.2014
Von  und
Frank-Michael Schlede arbeitet seit den achtziger Jahren in der IT und ist seit 1990 als Trainer und Fachjournalist tätig. Nach unterschiedlichen Tätigkeiten als Redakteur und Chefredakteur in verschiedenen Verlagen arbeitet er seit Ende 2009 als freier IT-Journalist für verschiedene Online- und Print-Publikationen. Er lebt und arbeitet in Pfaffenhofen an der Ilm.
Thomas Bär, der seit Ende der neunziger Jahre in der IT tätig ist, bringt weit reichende Erfahrungen bei der Einführung und Umsetzung von IT-Prozessen im Gesundheitswesen mit. Dieses in der Praxis gewonnene Wissen hat er seit Anfang 2000 in zahlreichen Publikationen als Fachjournalist in einer großen Zahl von Artikeln umgesetzt. Er lebt und arbeitet in Günzburg.
Anwender sind heute häufig mobil im Internet unterwegs. Mit den richtigen Browser-Add-ons wird das Surfen von unterwegs leichter, sicherer und schneller.

Bis vor wenigen Jahren war der "normale" PC unter dem Schreibtisch das Standardgerät für die meisten Anwender - ganz gleich, ob sie arbeiten, spielen oder durch das Internet surfen wollten. Doch das hat sich geändert: Die meisten Nutzer sind Notebook, Ultrabook oder Tablet unterwegs. Gerade beim Surfen auf den mobilen Geräten gelten andere Rahmenbedingungen und Kriterien als auf einem "normalen" PC: Wie sollen Nutzer beispielsweise mit einer Website umgehen, die nun unbedingt einen Ausdruck vornehmen möchte? Wir haben uns neun Add-ons und einen Browser angeschaut, die für diese Zwecke besonders gut geeignet sind, das mobile Surfen leichter und sicherer machen können.

Als Browser kamen jeweils die zum Testzeitpunkt Anfang Juni 2014 aktuellen Versionen auf zwei Systemen unter Windows 8.1 zum Einsatz: Firefox 30.0, Chrome 35.0.1916.153 und Internet Explorer 11.09600.17107. Als Android-System haben wir ein Nexus-7-Tablet unter Android 4.42 (KitKat) verwendet.

Platz 10: Print Pages to PDF

Wer beruflich viel unterwegs ist, kennt das Problem: Der nächste Drucker ist im Hotel-WLAN zumeist recht fern. Häufig ist es auch keine gute Idee, geschäftlich relevante Daten auf dem Drucker an der Rezeption auszugeben. Das Add-on Print Pages to PDF für den Firefox-Browser ermöglich es, sowohl einen als auch mehrere Browser-Tabs in einem PDF-Dokument auszugeben. Die Vorteile dieses Add-ons:

  • Es arbeitet komplett lokal auf dem mobilen System - es werden keine Daten über das Internet weitergegeben oder bearbeitet.

  • Zu Erzeugung der PDF-Datei kommt die Open-Source-Bibliothek wkhtmltopdf zum Einsatz, die speziell zum Rendern von HTML-Dateien in PDF entwickelt wurde.

  • Das Add-on steht kostenlos und weitgehend in deutscher Sprache bereit. Es lässt sich mittels einer Reihe von Formatierungsoptionen wie etwa für die Seitenränder gut konfigurieren.

Fazit: Der Entwickler weist explizit darauf hin, dass dieses Add-on neben den Vorteilen auch die Schwächen der wkhtmltopdf-Bibliothek besitzt. Beispielsweise können keine Umlaute als Parameter übergeben werden - was dann beispielsweise die Titel- und Fußzeilen betrifft, die der Nutzer über die Dialoge eingeben kann. Deutsche Texte mit reichlich Umlauten auf den Webseiten konvertiert das Add-on hingegen problemlos. Zudem arbeitete es auf unseren Testgeräten stabil und sehr schnell.

Platz 9: URL-Fixer

Wer viel von unterwegs arbeitet, hat oft ein Problem mit Tippfehlern in der Web-Adresse - "www.google.di" oder "www.computerwoche,de" lassen grüßen. Das Add-on URL-Fixer hilft, solche Tippfehler auch unterwegs und im größten Stress zu vermeiden. Diese Features bietet das Add-on für den Firefox-Browser:

  • Das Add-on entdeckt Tippfehler in der eingegeben URL und stellt einen Änderungsvorschlag zur Verfügung, den der Nutzer annehmen oder auch ablehnen/korrigieren kann.

  • Anwender besitzen die Möglichkeit, eine solche URL als "Standard-Tippfehler" zu definieren, so dass sie immer automatisch ohne Nachfrage ersetzt wird - das kennen die meisten Nutzer bereits von der Autokorrektur unter Word.

  • Die Software stellt dem Nutzer eine Liste zur Verfügung, in der er seine eigenen Ersetzungen für falsche geschriebene URLs eingeben und pflegen kann.

  • Der Nutzer kann - muss aber nicht zwingend - seine Korrekturen für andere Nutzer freigeben, um die Treffsicherheit des Add-ons zu verbessern.

Wer seine eigenen häufigen Tippfehler kennt, kann in den Einstellung des "URL-Fixer" auch die entsprechenden automatischen Änderungen eintragen.
Wer seine eigenen häufigen Tippfehler kennt, kann in den Einstellung des "URL-Fixer" auch die entsprechenden automatischen Änderungen eintragen.
Foto: Frank-Michael Schlede / Thomas Bär

Fazit: Diese Open-Source-Software hat uns im Praxistest überzeugt. Gerade wenn es unterwegs schnell gehen soll, häufen sich bei den meisten Nutzer die Tippfehler - auch in den Web-Adressen. Da auch viele Phishing- und Malware-Seiten Webadressen von bekannten Seiten mit geringen Abweichungen in der Schreibweise für ihre Zwecke nutzen, trägt das Add-on zudem zur Sicherheit beim Surfen bei.

Platz 8: Pocket (read it later)

Anwender, die viel unterwegs sind, kennen bestimmt das folgende Szenario: Ein interessante Webseite taucht beim mehr und minder geplanten Surfen auf, es bleibt aber keine Zeit, sie zu lesen. Später ist sie nur schwer wiederzufinden, da der sicherheitsbewusste Nutzer natürlich nach dem Schließen des Browser den Cache-Bereich gelöscht hat. Hier kann die Erweiterung Pocket helfen, die früher auch unter dem Namen "Read it later" bekannt war:

  • Eine vollständig lokalisierte Erweiterung, die es dem Nutzer auch in der freien Version ermöglicht, Artikel so abzulegen, dass er sie später - auch offline auf dem mobilen Gerät - lesen kann.

  • Die Nutzer können auch Bilder und Videos abspeichern und entsprechend mit Tags versehen.

So funktioniert "Pocket" am besten: Die mit dem Browser (oder der App) abgespeicherten Texte können dann auch mobil auf einem Tablet, wie hier unter Android, bequem auch offline gelesen werden.
So funktioniert "Pocket" am besten: Die mit dem Browser (oder der App) abgespeicherten Texte können dann auch mobil auf einem Tablet, wie hier unter Android, bequem auch offline gelesen werden.
Foto: Frank-Michael Schlede / Thomas Bär

Fazit: Grundsätzlich ist Pocket eine gute Idee und funktioniert mit allen Features, wenn sie auf mobilen Geräten wie Tablets und Smartphone unter Android und iOS zum Einsatz kommt. Auf einem Windows-PC klappt das Abspeichern und Abrufen der zu lesenden Seiten ebenfalls - allerdings nur, wenn der Rechner eine Online-Verbindung besitzt. Diverse Versuche sowohl mit Firefox als auch mit Chrome zeigten uns, dass ein Offline-Lesen auf dem PC auf diese Art mit dem Browser Add-ons leider nicht möglich ist. So kann der Nutzer zwar die Webseiten auf seinem mobilen PC abspeichern und nach einer Synchronisation dann offline auf seinem Tablet lesen - auf dem Windows-PC muss er aber warten, bis er wieder eine Online-Verbindung hat.

Platz 7: Gmail offline

Natürlich sind alle Nutzer immer permanent online - wenn es nach der Vorstellung und den Versprechungen der zumeist amerikanischen Anbieter geht. Spätestens dann, wenn ein mobiler Nutzer erst einmal mit dem ICE durch die deutschen Lande reist, wird er aber schnell feststellen, dass es mit dem "always on"-Versprechen nicht so weit her ist. Neben den vielen Add-ons, die für den Firefox-Browser angeboten werden, steht gerade für diese Fälle mit Gmail offline eine spezielle Erweiterung für den Chrome-Browser zur Verfügung. Die kostenlose App stellt unter anderem die folgenden Möglichkeiten bereit:

  • Nutzer können auf die Nachrichten in ihrem Google-Mail-Account auch ohne Online-Verbindung zugreifen.

  • Übersichtliche gut in den Browser integrierte Oberfläche

  • Automatischer Abgleich der Mail beim Wechsel zum Online-/Offline-Status. Der Nutzer bemerkt den Wechsel in der Regel nur durch eine kurze Meldung am unteren Bildrand.

Mit dem Add-on "Gmail offline" können die Anwender ihre Nachrichten auch ohne Internet-Verbindung erstellen – sie werden automatisch verschickt, sobald das System wieder online ist.
Mit dem Add-on "Gmail offline" können die Anwender ihre Nachrichten auch ohne Internet-Verbindung erstellen – sie werden automatisch verschickt, sobald das System wieder online ist.
Foto: Frank-Michael Schlede / Thomas Bär

Fazit: Diese Ergänzung zeigt wieder einmal deutlich, wie gut es Google versteht, die verschiedenen Softwareangebote des eigenen Ökosystems miteinander zu verknüpfen: Wer viel mit Gmail arbeitet und dabei auch häufig mobil unterwegs ist, der sollte unbedingt einen Blick auf diese kostenlose Ergänzung für den Chrome-Browser werfen.