Modulwissen reicht nicht

Womit SAP-Berater heute punkten

01.10.2009
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
80 Prozent des Erfolgs im Dreieck Kunde, Berater und IT-Dienstleister machen die Soft Skills aus, ist Karriereexpertin Susanne Glaser-Radtke überzeugt.

Die SAP-Welt und der SAP-Arbeitsmarkt haben sich in den letzten Jahren gravierend verändert. Die Vergänglichkeit von Logos, SAP-Termini und Partnerbegriffen hat in den vergangenen Jahren nicht nur die Druckkosten erhöht, sondern die Lernfähigkeit und -willigkeit der Anwender, der Berater, der Resource-Manager und der Vertriebsprofis immer wieder auf die Probe gestellt. Lebenslanges Lernen ist heute kein bloßes Schlagwort mehr.

Nur ein Modul zu können gefährdet den Job

"Wer in der SAP-Welt als Unternehmen oder als Freiberufler versäumt, in die eigene Employability zu investieren, kann den Anschluss schnell verlieren", warnt Susanne Glaser-Radtke, Geschäftsführerin der Hamburger GIM Gruppe. Die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit, der sozialen und personalen Kompetenzen sei dabei mindestens so wichtig wie die Weiterentwicklung von Fach- und Methodenwissen.

Susanne Glaser-Radtke: 'In altersgemischten Teams können Jung und Alt mit- und voneinander lernen.'
Susanne Glaser-Radtke: 'In altersgemischten Teams können Jung und Alt mit- und voneinander lernen.'

Wer jahrelang im gleichen Umfeld arbeite, das Know-how nicht den Marktgegebenheiten und -erfordernissen anpasse und beispielsweise im SAP-Umfeld kein zweites (Modul-)Standbein aufbaue, handele "grob fahrlässig". Wer nicht mit der Zeit geht - muss mit der Zeit gehen. Glaser-Radtke zeigt sich überzeugt, dass die "globalisierte Arbeitswelt Prozesse rasant verändert und neue Organisations- und Infrastrukturen notwendig macht", so dass "eine virtuelle Führungskultur gesellschaftsfähig" werde.

Erfahrene Entwickler und Customizer gesucht

Veränderungen in der Organisation ziehen zwangsweise Neuerungen und Erweiterungen der SAP-Landschaft nach sich und fordern teils einen anderen Berater als noch vor 15 Jahren, egal ob festangestellt oder freiberuflich tätig, argumentiert Glaser-Radtke. In Zeiten von Kurzarbeit, die auch in IT-Unternehmen Einzug gehalten hat, sei es sinnvoll, die freie Zeit zu nutzen und in die Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter zu investieren.

Gab es vor 15 Jahren noch einen echten Boom - eine Art Goldgräberstimmung, wie Glaser-Radtke sagt -, von dem insbesondere viele Bildungsträger in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur profitierten, so dass viele Juniorberater auf den Markt drängten, werde heute der High Potential mit fünf bis zehn Jahren Berufserfahrung gesucht. Gefragt seien Entwicklung und Customizing, und Englisch sei sowieso ein "must".