Blade-Server-Strategie

Womit Cisco HP und IBM im Rechenzentrum angreifen will

17.03.2009
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Druck auf die RZ-Kosten

Ciscos Blade-Server UCS B-Series mit großen Modulen.
Ciscos Blade-Server UCS B-Series mit großen Modulen.
Foto: Cisco

Angesichts der Partner wurde Chambers nicht müde zu betonen, dass UCS mehr sei als ein einziges Stück Hardware. Es bilde vielmehr die Grundlage für ein neues offenes Eco-System im Rechenzentrum und stehe gleichzeitig für ein Vertrauensmodell der Partner, wie es bislang in der IT-Industrie ungewöhnlich gewesen wäre. Für den Anwender soll diese neue Architektur die Investitionskosten um 20 Prozent und die Betriebskosten um 30 Prozent reduzieren.

Dies soll unter anderem dadurch erreicht werden, dass im RZ künftig nur noch eine 10 Gbit/s schnelle Infrastruktur zur Anbindung von Netzwerk, Speichersystem oder Peripherie benötigt wird. Gleichzeitig sei das System trotz seiner Skalierbarkeit wie ein einziger Server zu managen - unabhängig davon, ob nur ein Server oder bis zu 320 Servern mit tausenden von virtuellen Maschinen dahinter stünden. Die entsprechende Management.-Software stammt dabei von BMC, während VMware in Sachen Virtualisierung zum Einsatz kommt. Als Betriebssystem können beispielsweise die Server-Plattformen von Microsoft oder Linux-Systeme von Redhat und Novell/Suse verwendet werden.

Ciscos UCS-System ist mehr als nur ein Blade - es soll gleichzeitig die Verbindung zu anderen Systemen sicherstellen.
Ciscos UCS-System ist mehr als nur ein Blade - es soll gleichzeitig die Verbindung zu anderen Systemen sicherstellen.
Foto: Cisco

Aber auch andere Betriebssysteme dürften wahrscheinlich nutzbar sein, denn die Cisco-Blades basieren auf Intels x86-Architektur Servern. Dazu verbaut Cisco die neuen Nehalem-Prozessoren, die Intels nächste Xeon-Generation sind. Ansonsten gab sich Chambers in Sachen Hardware bedeckt und vertröstete auf den April. Zu diesem Zeitpunkt will die Companys Details dazu veröffentlichen, in welchen Konfigurationen die UCS-Systeme ausgeliefert werden. Glaubt man den Partnern, dann scheint Cisco in Sachen Hardware jedoch ein echtes Husarenstück gelungen zu sein. Im Verlauf der virtuellen Pressekonferenz war immer wieder zu hören, dass die Blade-Server dank einer nicht näher spezifizierten Extended-Memory-Technologie eine bisher nicht für möglich gehaltene Menge an Arbeitsspeicher unterstützen. Damit ließen sich pro Server signifikant mehr virtuelle Maschinen betreiben.