Präzedenzfall für Snowden?

Wikileaks-Enthüller Manning vor Gericht

25.07.2013

Präzedenzfall

Manning hat bereits gestanden, Hunderttausende Unterlagen aus geheimen Militärdatenbanken entwendet und an Wikileaks weitergegeben zu haben. Die Anklage erhebt jedoch noch schwerere Vorwürfe, darunter "Unterstützung des Feindes" (aiding the enemy), worauf die Todesstrafe droht. Manning beteuert in den meisten Anklagepunkten seine Unschuld. Die Staatsanwaltschaft verzichtete auf die Maximalstrafe und fordert insgesamt lebenslang plus 154 Jahre Haft.

Bei einer Verurteilung könnte das Manning-Verfahren Beobachtern zufolge zum Präzedenzfall für weitere Whistleblower werden. Jeder Geheimnisverräter, der Informationen im Internet öffentlich macht, könnte dann wegen "Unterstützung des Feindes" angeklagt werden. Laut Anklage mache es bei Manning keinen Unterschied, ob Geheimdokumente an Wikileaks oder etablierte Medien wie die "New York Times" weitergereicht werden. (dpa/mb)