Wie sich Beraterinnen behaupten

05.07.2006
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Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

Woermann-Seiger half bei ihrem Wechsel in die Teilzeit, dass sie als Projekt-Managerin oft in mehreren Projekten tätig und daher nur ab und an beim einzelnen Kunden war: "Im Gegensatz zu den Beratern, die in der Regel zu 100 Prozent vor Ort beim Kunden arbeiten, ist es Projekt-Managern eher möglich, ihre Stundenzahl zu verringern - statt zwei Projekte parallel nebeneinander zu bearbeiten, widmen sie sich dann zum Beispiel jeweils nur einem Projekt." Ihren Wiedereinstieg nach einer sechsmonatigen Pause plante die Juristin fast so wie ein Beraterprojekt. Per Excel-Tabellen verglich sie die verschiedenen Kinderbetreuungsmöglichkeiten miteinander und skizzierte die Einsatzmöglichkeiten als Teilzeitberaterin, ihren Arbeitgeber hatte sie dabei immer im Blick: "Ich habe mir vorher überlegt, was kann ich organisatorisch bewältigen und was kann ich meinem Arbeitgeber zumuten, der ja weniger Puffermöglichkeiten als ein großer Konzern hat."

Schließlich entschied sich die 36-Jährige, die mittlerweile zwei Kinder hat, eine Kinderfrau zu engagieren, was die teuerste Variante war, ihr aber die nötige Flexibilität verschaffte. So ist sie nicht an bestimmte Arbeitstage oder feste Abholzeiten gebunden. Dass ihr Modell von den Kollegen akzeptiert wurde und für einige Kolleginnen ein ermutigendes Zeichen war, hängt laut Woermann-Seiger auch mit dieser Flexibilität zusammen. So sollte man auch als Teilzeitkraft bereit sein, schnell umzuplanen und zum Beispiel für jemand anderen einzuspringen, selbst wenn man eigentlich frei hätte.