SAP vs. Non-SAP im Mittelstand

Wer ist David und wer ist Goliath?

20.11.2008

Studie zum Einsatz von Business-Software

RAAD hat deshalb diesen Markenaspekt für mehrere Softwareanbieter mit Hilfe einer reduzierten Markentrichteranalyse in der Studie "Einsatz von betriebswirtschaftlicher Standardsoftware in der mittelständischen Fertigungsindustrie" untersucht. Hierzu wurden im Zeitraum von Juni bis September 2008 in 861 Non-SAP-Anwenderunternehmen mit 100 bis 2.000 Mitarbeitern insgesamt 1.206 unterschiedliche Ansprechpartner in Leitungsfunktionen befragt.

Markentrichter für Nicht-Kunden: Stufen Awareness und Evaluation
Markentrichter für Nicht-Kunden: Stufen Awareness und Evaluation
Foto: RAAD Research

Der sogenannte Markentrichter unterstützt die Analyse der Stärken und Schwächen von Marken. Dabei werden die Marken-Dimensionen - von der Bekanntheit, über das Image und die engere Auswahl, bis hin zum Kauf und der Loyalität gegenüber den einzelnen Anbietern - in einer Zielgruppe empirisch ermittelt, untersucht und mit einander verglichen. In der vorliegenden Studie wurden zunächst die Stufen Awareness und Evaluation des Markentrichters hinsichtlich der Marken SAP, Microsoft, Infor Global Solutions, Datev, ProAlpha, Sage, Abas und SoftM untersucht. Dafür wurde bei den IT-Leitern in den Unternehmen die gestützte Markenbekanntheit (Awareness-Stufe) abgefragt. Anschließend wurde gefragt, ob die Produkte des Anbieters generell für das Unternehmen in Betracht kommen (Evaluation-Stufe). Um die Chancen der jeweiligen Anbieter bei der Neukundenakquise bewerten zu können, wurden als Zielgruppe nur Unternehmen betrachtet, die nicht Kunden des jeweiligen Softwareanbieters sind. Dadurch entsteht ein Bild über die Ausgangssituation jedes einzelnen Herstellers bei der Neukundenakquise.

Zunächst fällt auf, dass SAP die höchste gestützte Markenbekanntheit besitzt. Lediglich Microsoft und Datev haben eine ähnlich hohe Awareness bei Nicht-Kunden wie SAP bei Non-SAP-Kunden. Infor Global Solutions hat, das zeigt die vorliegende RAAD-Studie ebenfalls, weit mehr Kunden innerhalb der mittelständischen Fertigungsindustrie als Microsoft. Die Bekanntheit der Marke ist dennoch bei Nicht-Infor-Kunden wesentlich geringer. Gleiches gilt erstaunlicher Weise auch für Infor-Kunden. Dort ist der Name Infor Global Solutions vielen Kunden nicht bekannt. Der Grund für die schlechtere Markenbekanntheit ist, dass Infor in den letzten Jahren Marken und Produkte wie Baan, Brain, Varial usw. aufgekauft hat und bisher noch keine einheitliche Markenkommunikationsstrategie gefunden hat. Erstaunlich ist, dass wesentlich kleinere Unternehmen wie Abas, ProAlpha und SoftM ähnlich gut am Markt wahrgenommen werden wie Infor oder Sage. Die letztgenannten generieren jährlich Milliardenumsätze und haben im Vergleich sicherlich wesentlich höhere Marketingbudgets als ProAlpha und SoftM. Deren Budgets scheinen hinsichtlich der Stärkung der Markenbekanntheit sinnvoller allokiert zu werden, als dies bei Infor oder Sage der Fall ist.