Konfliktfeld zwischen CIO und CFO

Wenn der CFO das IT-Budget kürzt

15.12.2011
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

CFOs arbeiten unter erschwerten Bedingungen

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"Wenn die IT das Unternehmen unterstützen soll, müssen die relevanten Entscheidungen auf die übergeordnete Business-Strategie ausgerichtet werden", ergänzt Erik Masing, CEO und Mitgründer der Alfabet AG. Darüber hinaus brauche der Budgetverantwortliche verlässliche, aktuelle Daten, die sämtliche IT-Portfolios berücksichtigen. Die Studie decke jedoch auf, dass er meist unter erschwerten, teilweise sogar kontraproduktiven Bedingungen arbeite.

Ein definierter Payback ist die Ausnahme

Selbstverständlich würde Alfabet den Betroffenen gern empfehlen, die hauseigene Softwaresuite "PlanningIT" einzuführen, die laut Eigenwerbung alle Aspekte des Business-IT-Managements abdeckt - vom Verständnis der Enterprise-Architektur über Risiko-Management, Compliance und Roadmapping bis zur IT-Programmkontrolle. Deshalb betonte Marketing-Mann Weichelt auch ausdrücklich, dass sich die Befragung keineswegs auf Alfabet-Kunden konzentriert habe: "Wären die mit solchen Antworten gekommen, so hätte uns das schon sehr enttäuscht."

Vielmehr verfügt offenbar nur eine Minderheit der Studienteilnehmer über Softwarewerkzeuge für die IT-Planung. 46 Prozent haben immerhin ein zentrales System im Einsatz, mit dem sie Änderungen des IT-Portfolios analysieren, voraussagen und messen können. Die Ausrichtung des Portfolios auf die aktuellen Geschäftssanforderungen ermittelt nicht einmal ein Drittel standardmäßig; die Mehrheit verlässt sich auf Ad-hoc-Analysen durch die IT oder die Fachabteilungen.

Die Folge davon sind zum einen starre IT-Budgets, die sich nur mit erheblicher Verzögerung an veränderte Marktbedingungen anpassen lassen. Hinzu kommt ein eklatanter Mangel an Information darüber, welche IT-Projekte sich wirklich lohnen - und damit von eventuellen Sparmaßen ausgeschlossen werden sollten. Im Durchschnitt wenden die Unternehmen nur 37 Prozent der IT-Budgets für solche Vorhaben auf, die von Anfang an einen klar definierten Payback haben. Ein Viertel der Befragten wusste nicht einmal über das Ausmaß der Unklarheit Bescheid.

Die Studie

  • Die Umfrage fand im August und September 2011 in Form von Telefoninterviews statt.

  • Auftraggeber war die Alfabet AG. IDG Business Research Service übernahm die Ausführung.

  • Die Interviewer wandten sich an CFOs und Finanzverantwortlichen in internationalen Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern.

  • Mehr als 80 Verantwortliche für IT-Investitionen beantworten die zehn vorbereiteten Fragen.

  • Ziel war es, herauszufinden, wie sie ihre eigene Kenntnislage beurteilen und wie sich das auf ihr Budgetierungsverhalten auswirkt.