Hardwarekonsolidierung als Kostenbremse

Weniger spart mehr

20.05.2005
Von 
Jan Schulze ist freier Autor in Erding bei München.

Dass die Konsolidierung der Infrastruktur wichtig ist, um das Geschäft auch künftig optimal unterstützen zu können, haben viele Unternehmen erkannt. Laut der Studie "European Enterprises’ 2005 IT Priorities" von Forrester Research planen fast zwei Drittel der befragten Unternehmen, die bestehende IT-Infrastruktur zu konsolidieren. Bei einem Viertel davon hat das Thema höchste Priorität. Eine der Haupttriebfedern dabei sei der Bedarf an mehr Flexibilität, die eine fragmentierte Landschaft nicht bieten könne, so die Marktforscher.

Um mit den vorhandenen Mitteln mehr leisten zu können, hat auch die Hamburger Eurodoc Sonovision-ITEP GmbH ein umfassendes Konsolidierungsprojekt aufgesetzt und abgeschlossen. Eurodoc ist im Bereich der technischen Dokumentation tätig, das Kerngeschäft der rund 80 Mitarbeiter ist die Herstellung von Servicehandbüchern für Kunden wie Airbus. Bei Eurodoc lag das Hauptproblem laut IT-Leiter Andrew Chadwick darin, dass die vorhandene Infrastruktur nicht mehr in der Lage war, die Geschäftsprozesse bestmöglich zu unterstützen: "Wir hatten zum Beispiel Server auf Windows NT 4, keine Firewall und den Internet-Zugang über ISDN." Vor zwei Jahren begann die Tochter des französischen Unternehmens Sonovision-ITEP damit, die Komplexität der IT sukzessive zu reduzieren und die Hardware zu modernisieren. Dabei wurde das Netzwerk komplett neu aufgebaut, die Server wurden so weit als möglich von einem Lieferanten bezogen und auch Drucker und PCs vereinheitlicht. Eine komplett homogene IT war jedoch nicht möglich, wie Chadwick erläutert: "Wir setzen zum Beispiel als Betriebssysteme Windows 2000, Solaris und Linux ein." Die Vielfalt ist vor allem durch die benötigten Anwendungen bedingt.

Für das neu aufgebaute Netzwerk entschied sich das Unternehmen für den Zulieferer Cisco. Alle Switches und Firewalls wurden von dem Anbieter geliefert. Bei der Serverhardware musste Eurodoc zweigleisig fahren: Hauptpartner ist hier die Tübinger Transtec AG, die sowohl Intel-basierende Systeme als auch einen Teil der Sparc-Plattformen für Solaris liefert. Bei den High-End-Servern hat man sich für Maschinen von Sun Microsystems entschieden. Grundsätzlich kommen nun Rackmount-Server zum Einsatz.

Die Konsolidierung dauerte rund ein Jahr. "Die Migration auf die neuen Systeme durfte unter keinen Umständen den täglichen Betrieb gefährden", so der IT-Leiter. Deswegen ging Eurodoc in kleinen Schritten vor. Doch trotz des großen Aufwands zeigt sich Chadwick sehr zufrieden: "Wir betreuen heute mit derselben Personalstärke mehr Systeme und werden mit mehr Aufgaben fertig." Chadwick verantwortet nun gemeinsam mit einem Kollegen die gesamte Unternehmens-IT vom Netzwerk über den Microsoft-Exchange-Server bis hin zu Windows- und Solaris-PCs. "Das Projekt hat sich auf jeden Fall gerechnet", so der IT-Chef. (uk)

Jan Schulze, freier Journalist in Erding bei München.