Wege zum eigenen Hotspot

04.03.2004
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Kooperation mit Service-Providern

Angesichts dieser Kosten dürfte es sich letztendlich für viele Betreiber empfehlen, mit einem Service-Provider zu kooperieren. Dieser übernimmt nämlich nicht nur die Last der Abrechnung mit dem Endkunden, sondern sorgt auch mit Marketing-Kampagnen, Broschüren, Suchmaschinen etc. dafür, dass potenzielle User von der Existenz der Hotspots erfahren. Und zu guter Letzt muss nicht das eigene Personal bei Problemen den Einzelanwender-Support übernehmen, sondern kann auf die Hotline des Kooperationspartners verweisen. Wie ein Staatsgeheimnis werden von den Beteiligten dagegen konkrete Zahlen zur Umsatzteilung zwischen Hotspot-Operator und Provider gehütet. Im Lauf der Recherche kristallisierte sich zumindest ein Anhaltspunkt heraus: Kostet eine Online-Stunde im Hotspot sechs Euro, dann erhält der Betreiber davon häufig zwischen 50 und 60 Prozent.

Betriebsvarianten

Eine Besonderheit stellen Hotspot-Szenarien dar, wie sie Günther Weilguni, Direktor des Steigenberger Hotels Gstaad-Saanen, vorschweben. Er will, dass über seine 53 installierten WLAN-Access-Points von 3Com nicht nur seine Gäste kommunizieren, sondern auch die Angestellten via schnurlose Voice-over-IP-Handys oder per PDA drahtlos den Verbrauch aus der Minibar in den Hotelcomputer einbuchen. "Wenn wir das verwirklichen, dann ist das ein großer Sprung für uns", sinniert der Hotel-Manager. In der Praxis geht das auf drei Arten.

Etwa wie es sich Weilguni denkt über ein VPN für die Mitarbeiter. Oder es werden physikalisch getrennte Funk-LANs installiert. Während die Gäste Access Points gemäß IEEE-Standard 802.11 b oder g im 2,4-Gigahertz-Bereich nutzen, arbeiten die Beschäftigten über 802.11a, ein Verfahren, das im 5-Gigahertz-Frequenzband funkt. Werden hierbei noch explizit die MAC-Adressen der eingesetzten Geräte definiert, sollten die Mitarbeiter relativ sicher Daten übertragen können.

Eine dritte Option eröffnet das WLAN-Switching. Hier funken zwar alle physikalisch im gleichen WLAN-Netz, doch der Datenverkehr der Benutzer lässt sich über Virtual LANs (VLANS) trennen. WLAN Switching empfiehlt sich in größeren Installationen, wenn mehrere Access Points zu einem Hotspot verbunden werden, auch unter anderen Gesichtspunkten. Zum einen erspart es dem Benutzer, sich beim Wechsel einer Funkzelle erneut anmelden zu müssen, zum andern erleichtert dies die Konfiguration des WLAN.