Effizient und hochgefährlich

Was hinter der Web-Mafia steckt

22.03.2010
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

Horch und Guck - dank Web 2.0 jetzt auch international

Schon im Frühjahr 2009 drückte US-Präsident Barack Obama die ambivalenten Möglichkeiten des Internets aus, als er sagte, die Fähigkeit, über das Internet zu kommunizieren, sei eine der großen Stärken der amerikanischen Gesellschaft, "aber auch eine unserer größten Schwachstellen".

Staatliche Stellen investieren deshalb längst in die intellektuelle Aufrüstung und bauen eine veritable Streitmacht von Internet-Experten auf. Wie weit die Regierungen dabei schon fortgeschritten sind, ist unklar.

BSI-Präsident Hange drückt sich diplomatisch aus: "Ich will es mal so beantworten: Der Grad der Abhängigkeit vom Internet hat dramatisch zugenommen, und er wird weiter zunehmen. Diese Abhängigkeit nährt natürlich auch Überlegungen, was man an Bedrohungspotenzial aufbauen kann."

In Großbritannien gab es 2009 einen Report über die Gefahrensituation, der schließlich dazu führte, eine neue Cyber-Security-Behörde zu schaffen. Frankreich wiederum unterhält eine Behörde ähnlich dem BSI. Dessen Chef erklärt: "In Frankreich ist man der Meinung, dass nicht nur Regierungsstellen prinzipiell bedroht sind, sondern auch die kritischen Infrastrukturen." Er verweist darauf, dass die Bürger eines Landes von Versorgungsunternehmen, Banken und anderen Institutionen abhängen. Auf Dauer sei deshalb die Gefahr, angegriffen zu werden, "nicht von der Hand zu weisen. Und Staaten müssen sich vor solchen Angriffen schützen. Das ist Daseinsfürsorge." So stehe es auch im schwarzgelben Koalitionsvertrag.