4G-Mobilfunktechnik

Warten auf LTE

22.02.2010
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Vorteile von LTE

Wesentlicher Vorteil von LTE ist die bessere Latenzzeit, da der Aufbau reiner IP-Netze möglich ist und damit weniger Zwischenstationen erforderlich sind. Außerdem besteht die Hoffnung, dass die Carrier Business-Nutzern endlich Quality of Service (QoS) oder sogar echte Service-Level-Agreements (SLAs) anbieten. Dies, aber auch die verfügbare Bandbreite für den Mobilfunknutzer, liegt künftig noch stärker im Ermessen des Betreibers, der verschiedenste Parameter für sein Netz festlegen kann. Bereits jetzt wird die Bandbreite nicht so freizügig vergeben, wie weithin angenommen wird. So berichtete Keynote-Sigos-Chef Löhlein, dass die Mobilfunk-Carrier den Durchsatz drosselten, wenn Nutzer über längere Zeit größere Datenmengen abriefen. Das sei kein Geheimnis, sondern stehe sogar in den Vertragsbedingungen der Carrier.

Und auch mit der Nachfolgetechnik LTE Advanced wird Bandbreite im Mobilfunk vermutlich weiterhin wohlfeil sein - zumal das Potenzial der Technik hierzulande kaum ausgereizt werden kann. So treffe es zwar zu, dass mit LTE Advanced bis zu 1 Gigabyte/s Bandbreite erreicht werden können, bestätigt James Rankin, Product Manager des auf Test-Equipment spezialisierten Anbieters Ixia. Weniger bekannt sei jedoch, dass dieser Wert erst im Multi-Carrier-Betrieb mit einem Frequenzbereich von insgesamt 100 Megahertz möglich wird. Zur Erinnerung: Bei der geplanten Frequenzversteigerung stehen im attraktiven 800-Megahertz-Spektrum lediglich drei der zum effizienten und damit wirtschaftlichen Betrieb notwendigen Doppelblöcke à 10 Megahertz zur Verfügung. Um diese buhlen zudem alle vier bestehenden Mobilfunkbetreiber T-Mobile, Vodafone, o2 Germany und E-Plus.