VoIP - ja, aber mit Bedacht

22.09.2005
Von Katharina Friedmann

Im Zuge ihrer Evaluierung haben die Consultants fünf VoIP-Kernpotenziale für Unternehmen identifiziert. Dazu zählt die Senkung der Kosten für externe Telefonate durch Internet-Telefonie - etwa über den Peer-to-Peer-VoIP-Dienst "Skype", via Preselection oder den Anschluss der Telefonanlage an die eigene Internet-Anbindung.

Da die Vorteile dieser Angebote jedoch in enger Korrelation zu den telefonischen Gepflogenheiten eines Betriebs stehen, rät das Beratungshaus, dieses vorab sorgfältig zu analysieren. So könnten sie beispielsweise für eine Firma, die vorwiegend Ortsgespräche führt, weniger lohnend sein als für Unternehmen mit vielen deutschlandweiten Ferngesprächen. Zudem gelte es, zu prüfen, ob die genannten Varianten den firmenspezifischen Anforderungen im Hinblick auf unterstützte Servicemerkmale, Verbindungsqualität sowie Verfügbarkeit genügen. Ferner sei zu klären, inwieweit sich die genannten Angebote mit den jeweiligen VoIP-Plänen des Unternehmens vertragen: So ermöglichen die ersten beiden Alternativen zwar kurzfristige Einsparungen, aber lediglich die dritte Variante, die hierzulande beispielsweise QSC als "IPfonie" offeriert, bietet laut Berlecon die Möglichkeit eines sukzessiven Umstiegs auf VoIP.

Ein weiterer VoIP-Vorteil ist die Senkung der Kosten für interne Telefonate durch die Sprachübertragung zwischen Firmenstandorten über bestehende Datenleitungen. Davon profitieren laut Berlecon insbesondere Unternehmen, deren Standorte bereits über ein leistungsfähiges WAN miteinander verknüpft sind. Das damit verbundene Kostensenkungspotenzial steigt zudem mit der Zahl der Standorte beziehungsweise dem Grad der regionalen Streuung. Diese Möglichkeit lässt sich auf mehreren Wegen realisieren: Zum einen über externe VoIP-Services zur Verbindung von Standorten mit bestehender Nebenstellenanlage. Diese Variante ist einfach umzusetzen und erfordert keine größeren Investitionen. Der Wermutstropfen: Die Kosten für die Telefonleitungen zwischen den Niederlassungen sowie die Wartung der Telefonanlagen bleiben hier bestehen. Bessere Integrationsmöglichkeiten der Niederlassungen in eine homogene IP-basierende TK-Infrastruktur bietet die Filialanbindung über eine zentrale, firmeneigene VoIP-fähige PBX (Private Branch Exchange). In Abhängigkeit von dem Alter der bestehenden Telefonanlage, nicht zuletzt aber auch dem Stellenwert von VoIP in der langfristigen TK-Strategie ist hierfür die Nebenstellenanlage auszutauschen oder um VoIP-Funktionen aufzurüsten.