Mobile Clients und Sicherheit - Horror für CIOs?

Verschlüsseln und tunneln, bis der Arzt kommt

09.04.2011
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

Any time, any place, any device

Jürgen Renfer, Abteilungsleiter IT im Bayerischen Gemeindeunfallversicherungsverband/ Bayerische Landesunfallkasse (GUVV/LUK), sagt, dass mit den mobilen Endgeräten die alte Vision der IT-Branche vom Any time, any place, any device wahr werden könnte.
Jürgen Renfer, Abteilungsleiter IT im Bayerischen Gemeindeunfallversicherungsverband/ Bayerische Landesunfallkasse (GUVV/LUK), sagt, dass mit den mobilen Endgeräten die alte Vision der IT-Branche vom Any time, any place, any device wahr werden könnte.
Foto: C. Vohler, München

Jürgen Renfer, Abteilungsleiter Informationstechnologie im Bayerischen Gemeindeunfallversicherungsverband/ Bayerische Landesunfallkasse (GUVV/LUK), ist überzeugt, dass mobile Geräte zum Alltag der Unternehmens-IT gehören werden. Seine Erklärung: "Netbooks, Tablets, Smartphones & Co. erlauben die Fortsetzung und vielleicht sogar die Vollendung der alten Vision der Informationskommunikationsbranche: Any time, any place, any device." Den Erfolg der Geräte dieses Typs erklärt Renfer damit, dass sie mehr oder minder standardisierte Techniken über Geräte- beziehungsweise Herstellergrenzen hinweg erlauben. Außerdem: "Laufzeiten, Leistungsfähigkeit, Gewicht sowie Beschaffungskosten haben anwenderfreundliche Formen angenommen."

IT-Verantwortliche könnten deshalb beginnen, "zügig Mobile Devices zu ordern, um damit innovative ICT-Konzepte anzubieten - eingebettet in die Architektur der Unternehmen". Allerdings schränkt Renfer ein: "Prinzipiell besteht der Zielkonflikt zwischen Flexibilität beziehungsweise Mobilität einerseits und Datensicherheit respektive Datenschutz andererseits weiter."

Niels Diekmann, IT-Leitung und Head of IT der Bartscher GmbH, plädiert dafür, dass auf den mobilen Clients keine Firmendaten lagern.
Niels Diekmann, IT-Leitung und Head of IT der Bartscher GmbH, plädiert dafür, dass auf den mobilen Clients keine Firmendaten lagern.
Foto: Bartscher GmbH

Niels Diekmann, IT-Leitung und Head of IT der Bartscher GmbH, nimmt schon mal das Wort von der "Endgerätediktatur" in den Mund. Sein Unternehmen hat daraus Konsequenzen gezogen: Um der "stark wachsenden Mobilität und den gesellschaftlichen Veränderungen und der daraus erwachsenden Konsumerisierung von IT" Rechnung zu tragen, "nehmen wir immer mehr Abstand von der restriktiven Endgeräteabsicherung. Im Gegenzug müssen die Nutzer aber die Kröte schlucken, dass dies ein ‚Always-on-Szenario‘ voraussetzt." Mit dem würden sie sich die hohe Mobilität und Flexibilität erkaufen. Allerdings soll hierbei die Sicherheit der Unternehmensdaten nicht gefährdet werden.

Diekmanns IT-Abteilung setzt auf ein sicheres Design der gesamten IT-Infrastruktur. Die Idee ist, dass die Zentralisierung von Anwendungen und Daten im Rechenzentrum für umfassende Sicherheit sorgt, da auf den mobilen Endgeräten keine Unternehmensdaten vorgehalten werden müssen, "sondern lediglich Bildschirminhalte, Mausbewegungen und Tastatureingaben über das Netz verschlüsselt übertragen werden".