Profi-Displays

Vergleichstest - Kalibrierbare Monitore

28.04.2012
Von Oliver Krüth

Lacie, NEC, Quato im Test, Fazit

Lacie 324i

Das 24-Zoll-Display des französischen Zubehörspezialisten ist erst seit dem i im Namen komplett Hardware-kalibrierbar. Kalibriert wird mit Blue Eye Pro Proof Edition 1.0.16. An Messgeräten werden das i1 (Blue Eye), Spyder 2/3 und das DTP94 unterstützt. In den Einstellungen finden sich keine Presets. Gamma, Weißpunkt und Luminanz werden in einem Fenster eingestellt. Mit Ausnahme von L* sind alle Parameter je nach Gusto einstellbar. Die Kalibrierung dauert elfeinhalb Minuten. Eine integrierte Test- und Reporting-Funktion inklusive UDACT runden das etwas altbacken wirkende Paket ab.

Blue Eye Pro PE: Die Kalibrations-Lösung von Lacie ist einfach aufgebaut. Alle Angaben werden in einem Fenster vorgenommen.
Blue Eye Pro PE: Die Kalibrations-Lösung von Lacie ist einfach aufgebaut. Alle Angaben werden in einem Fenster vorgenommen.

Die Testergebnisse fallen aufgrund der eingeschränkten Monitor-Hardware von den Mitbewerbern deutlich ab. Weiß- und Schwarzpunkt sind zwar bestens, doch mangels Flächenabgleich liegt die maximale Helligkeitsabweichung bei - in dieser Geräteklasse - nicht hinnehmbaren 18 Prozent. Auch die Graustufen zeigen visuell ein deutliches Banding.

NEC Spectraview Reference 301

Spectraview Profiler: Die Anwendung kommt im Look von OS X mit verständlichen Presets
Spectraview Profiler: Die Anwendung kommt im Look von OS X mit verständlichen Presets

Beim Spectraview handelt es sich um ein handverlesenes Gerät der Modellreihe PA 301, das über die mitgelieferte Kalibrierungs-Software Spectraview Profiler 4.1 des Farbmanagement-Spezialisten Basiccolor Hardware-kalibrierbar ist. Die Software unterstützt so ziemlich jedes am Markt verfügbare Messgerät. Sie offeriert fünf allgemein verständliche Voreinstellungen. Mit "ISO 3664 und ISO 12646" finden wir auch eine für unsere Zwecke passende.

Die Kalibrierung dauert gut elf Minuten und die Ergebnisse lassen kaum Wünsche offen. Lediglich das Farbraumvolumen ist panelbedingt mit 92 Prozent leicht unterhalb der gesetzten Zielwerte.

Quato Intelli Proof 240 LED excellence

iColor Display: Die Oberfläche ist sehr technisch, orientiert sich aber konsequent an Referenzfarbräumen
iColor Display: Die Oberfläche ist sehr technisch, orientiert sich aber konsequent an Referenzfarbräumen

Die Braunschweiger Monitorspezialisten bieten den derzeit einzigen Hardware-kalibrierbaren Monitor mit einem RGB-LED-Backlight an. Mit dieser 1620 RGB-LEDs umfassenden Hintergrundbeleuchtung erweitert sich der darstellbare Farbraum von 102 auf 108 Prozent des NTSC-Farbraums. Die Presets der hauseigenen Kalibrierungs-Software iColor Display 3.8.0 orientieren sich vornehmlich an ISO-Normen respektive Referenz-Farbräumen, wie sRGB, Adobe-RGB und ECI-RGB. Diese lassen sich individuell anpassen und als eigene Voreinstellungen abspeichern.

Die Kalibrierung dauert gut acht Minuten. Im Anschluss hat man umfassende Möglichkeiten zur Feinjustierung, zum Testen inklusive UDACT und Vergleichen mit Profilen anderer Aus- respektive Eingabegeräte.

Die Testergebnisse des IP 240 LED sind auf ebenso hohem Niveau wie die von Eizos CG-Flotte und NECs-Spectraview-Modell. Lediglich beim Farbraumvolumen hat der Quato die Nase vor den anderen und zeigt mit einer Abdeckung von 97% ECI-RGB 2.0 die Vorzüge des LED-Backlights.

Quato Intelli Proof 300 excellence

Quatos 30-Zöller ist baugleich mit dem Spectraview von NEC. So lassen sich die Unterschiede bei den Messergebnissen einmal direkt der Qualität der Kalibrierungs-Software zuordnen. Das ambitionierte Vorhaben entpuppt sich jedoch schnell als Papiertiger. Die Unterschiede liegen allesamt im Bereich der Messungenauigkeiten und sind mit bloßem Auge nicht erkennbar.

Kaufempfehlung und Fazit

Die Hardware-kalibrierbaren Monitore der aktuellen Generation sind allesamt auf hohem Niveau. Die Monitore von Eizo, NEC und Quato sind gleichermaßen gut ausgestattet. Selbst die unterschiedliche Kalibrierungs-Software erzielt vergleichbar gute Ergebnisse. Einzig der Bildschirm von Lacie fällt im Testfeld etwas ab. Testsieger wird dank der RGB-LED-Hintergrundbeleuchtung der IP 240 LED excellence von Quato.

Kalibriersysteme

Wer die Ausgabe für einen kalibrierbaren Monitor scheut, kann die Farben seines Monitors auch mit einem separaten Kalibriersystem einstellen. In unserem Test hat sich Quatos Silver Haze 3 mit der Software iColor Display als Sieger durchgesetzt.

Einsteiger: Eizo CG243W

Profis: Quato IP 240 LED excellence

Die gesamte Tabelle mit Ausstattung und Bewertung der getesteten Monitore finden Sie als PDF-Datei hier.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation Macwelt.