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Der Frühling 2003 hat der angeschlagenen Gilde der Risikokapitalgeber in Übersee eine leichte Linderung verschafft. Erstmals seit zwei Jahren wuchsen die investierten Gelder in den USA verglichen mit dem Vorquartal. Wurden in den ersten drei Monaten noch etwa vier Milliarden Dollar in zukunftsträchtig erscheinende Unternehmen investiert, waren es zwischen April und Juni schon 4,3 Milliarden Dollar. Dies geht aus der regelmäßig erscheinenden "Moneytree"-Studie von Pricewaterhouse-Coopers, Thomson Venture Economics und dem Branchenverband National Venture Capital Association (NVCA) hervor. Die investierten 4,3 Milliarden Dollar entsprechen etwa dem Wert, der Ende 1997 erzielt worden war.
Besonders positiv fiel auch ins Gewicht, dass wieder mehr Geld für Frühphasenfinanzierungen ausgegeben wurde. Nach 668 Millionen Dollar im ersten Quartal stieg die Summe im zweiten Berichtszeitraum auf 956 Millionen Dollar an. Dies bedeutet das erste Wachstum im Frühphasensegment gegenüber dem Vorquartal seit immerhin drei Jahren. Auch bei Erstrundeninvestitionen konnte der Abwärtstrend gestoppt werden: Mit 775 Millionen Dollar wurden rund zwölf Prozent mehr Gelder als im ersten Quartal freigegeben - allerdings war Anfang 2003 das niedrigste Niveau der letzten acht Jahre verzeichnet worden.
Dabei entwickelten sich die einzelnen Industriesegmenten unterschiedlich. Der Bereich Software legte über alle Finanzierungsphasen hinweg um sieben Prozent auf 864 Millionen Dollar zu, während die Biotechnologie um 14 Prozent und die Medizingeräte sogar 54 Prozent gegenüber dem Vorquartal wachsen konnten. Schwer tun sich weiterhin die Netzwerkspezialisten, an Gelder zu gelangen. Hier schrumpften die Investitionen um sieben Prozent. TK-Unternehmen sammelten 21 Prozent mehr ein, Firmen aus der Halbleitersparte stagnierten.