UMTS: Jetzt geht's erst richtig los

16.03.2005
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.


Eine enge Verflechtung besteht in Deutschland außerdem zwischen den Tarifstrukturen und Subventionen. Die Gesprächsgebühren sind hierzulande unter anderem deshalb so hoch, weil die Provider die Endgeräte beim Abschluss eines Vertrags oder dessen Verlängerung im Schnitt mit bis zu 200 Euro bezuschussen. Diesen Kreislauf versucht T-Mobile seit dem Sommer letzten Jahres zu durchbrechen. Der Anbieter will die Subventionen zurückfahren und die Einsparungen stattdessen durch günstigere Tarife an die Verbraucher weitergeben.

E-Plus

Der Düsseldorfer Netzbetreiber E-Plus hat auf der CeBIT keine konkreten UMTS-Produkte und -Tarife vorgestellt. Das Unternehmen bietet derzeit lediglich seine UMTS- fähige "Notebook Card" beim Abschluss eines Zweijahresvertrags gratis statt für 199 Euro an. Ansonsten ließ die deutsche Tochter des niederländischen TK-Konzerns KPN in Hannover nur verlauten, dass der UMTS-Netzaufbau zügig voranschreite. Bis Ende 2005 will E-Plus statt der ursprünglich geplanten 600 nun 1300 Städte mit der Infrastruktur versorgen. Möglich wird dies durch die Technik Ultra High Sites, die mehr Fläche mit weniger UMTS-Basisstationen ausleuchten kann. (Computerwoche.de berichtete)

Tatsächlich haben die Bonner bisher am stärksten an der Subventionierungsschraube gedreht und die Zuschüsse für Telefone in ihren Prepaid-Paketen gedrosselt - nicht ohne Folgen. Im letzten Quartal gewann das Unternehmen die wenigsten Neukunden hinzu. Trotzdem will Obermann, wie er auf der CeBIT bekräftigte, an dieser Strategie festhalten, während die anderen Anbieter ihre Subventionspraxis vorerst weiterverfolgen. "Unsere Politik basiert auf profitablem Wachstum. Solange dies die Basis ist, gibt es keinen Grund, an den Subventionen etwas zu ändern", sagte Vodafone-Chef Kuczkowski. Und auch E-Plus und O2 wollen erst dann die Handy-Zuschüsse kürzen, wenn Vodafone diesen Weg einschlägt.