Inzwischen ist es fünf Jahre her, dass das Industriekonsortium Object Management Group (OMG) die bis dato existierenden Ansätze für die Analyse und das Design objektorientierter Anwendungen unter dem Dach der UML zusammenführte und den Grundstein für eine einheitliche Syntax schuf.
Fahrplan: Experten bezweifeln, ob die im Fahrplan für dieses Quartal vorgesehene Abstimmung über die Pakete von UML 2.0 gelingen wird. (Quelle: Telelogic)
Zugleich begann mit der formalen Freigabe der Version 1.0 eine der größten Erfolgsgeschichten der OMG. So gilt die UML mittlerweile als De-facto-Standard in Modelliererkreisen und kommt in zahlreichen Anwendungsdomänen zum Einsatz, um diverse Konzepte zu spezifizieren: Etwa die grafische Darstellung von Sprachimplementierungen wie Java, C++, Smalltalk oder Corba IDL, die modellgetriebene Generierung von lauffähigem Code, die sprachunabhängige Softwarespezifizierung, das Modellieren von Architekturen und Frameworks, Prozess-Reengineering, die Strukturierung von Websites, die Beschreibung von Workflows sowie die Darstellung von Geschäftsprozessen.
Diese Vielfalt der Einsatzgebiete brachte es allerdings mit sich, dass auch die Mängel und Beschränkungen der derzeitigen Versionen 1.x von UML immer mehr zutage treten. Damit sah sich die OMG gezwungen, eine weitere Standardisierungsrunde in Richtung UML 2.0 zu starten. Hierbei gilt als eines der zentralen Probleme zu beheben, dass UML zwar eine vereinheitlichte Notation (Syntax) brachte, deren Symbole und Diagramme in der Praxis aber je nach Anwendungsdomäne bei den Benutzern zu unterschiedlichen Interpretationen führten, sprich nicht präzise und eindeutig genug sind. „UML wird zwar auf alle möglichen Arten und in verschiedensten Geschäftsfeldern verwendet, aber die Benutzer sehen sich kaum imstande, mit UML ihre Anforderungen auszudrücken“, beschreibt etwa der Niederländer Jos Warmer, einer der führenden Köpfe hinter UML 2.0, die Situation.