Tuning für Festplatten

Test - OCZ Synapse Cache SSD

25.01.2012
Von 
Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.

Benchmarks

Geschwindigkeit: Vor dem Einsatz der Synapse als Caching-Lösung betrachten wir die Transferraten der verwendeten Komponenten einzeln. Die im Testsystem arbeitende 2,5-Zoll-Festplatte Western Digital Scorpio Blue WD7500BEVT liefert eine maximale sequenzielle Leserate von 102 MByte/s (Schreibrate: 96 MByte/s). Ohne den installierten Dataplex-Treiber lässt sich die Synapse als normale SSD ansteuern. Hier schafft das SandForce-2281-basierende Solid State Disk mit SATA 6 GB/s die zu erwartende maximale sequenzielle Leserate von 489 MByte/s. Auch die Schreibrate von maximal 454 MByte/s liegt auf dem Niveau anderer SSDs mit SF-2281-Controller.

Sequenzielle Leserate Synapse: Im Durchschnitt ermöglicht der SSD-Cache eine Transferrate von 469 MByte/s.
Sequenzielle Leserate Synapse: Im Durchschnitt ermöglicht der SSD-Cache eine Transferrate von 469 MByte/s.

Im Praxisbetrieb muss die Festplatte zusammen mit der Dataplex-Software und der Synapse erst "lernen". Beim erstmaligen Verwenden von Applikationen oder Bearbeiten von Workloads kommt zwangsläufig die Festplatte zum Einsatz, weil darauf alles installiert ist. Dies zeigt sich beispielsweise bei PCMark Vantage, wo verschiedene Workloads sequenziell durchgearbeitet werden. Beim ersten initialen Lauf erreicht die Western Digital Scorpio Blue mit der Synapse zusammen einen HDD-Score von 6462 Punkten - dies entspricht immerhin schon der doppelten HDD-Performance von der Platte alleine. Beim zweiten und allen weiteren Läufen wird von dem Gespann dagegen ein Wert von 29628 Punkten erreicht. Die Festplatte alleine schafft nur 2934 Punkte. Zum Vergleich: Eine Solid State Disk wie die OCZ Vertex 3 mit SF-2281-Controller erreicht mit 44.604 Punkten zwar nochmals 50 Prozent mehr Geschwindigkeit. Dafür bietet die "pure" SSD-Lösung deutlich weniger Kapazität als die Kombination Festplatte plus Synapse.

Sequenzielle Schreibrate Synapse: Werden die Daten aus dem SSD-Cache geschrieben, so erfolgt dies durchschnittlich mit 274 MByte/s.
Sequenzielle Schreibrate Synapse: Werden die Daten aus dem SSD-Cache geschrieben, so erfolgt dies durchschnittlich mit 274 MByte/s.

Die Systemleistung, ermittelt mit SYSmark2007, lässt sich mit der Synapse ebenfalls deutlich steigern. Während unsere Testplattform (Phenom II X4 910e und 4 GByte DDR3-1333) mit der Western Digital Scorpio Blue einen SYSmark-Wert von 146 erreicht, ermöglicht die Kombination mit der Synapse mit 177 Punkten eine 21 Prozent höhere Systemleistung. Wird nur eine OCZ Vertex 3 als Systemlaufwerk verwendet, so liegt die Systemleistung mit 181 Punkte kaum höher.

Beim Lesen von Dateien unterschiedlicher Größe innerhalb des Laufwerks arbeitet die Festplatte mit der Synapse zusammen mit 225 MByte/s fast neunmal schneller als ohne die Caching-SSD. Auch beim Schreiben und Kopieren von Dateien beschleunigt die Synapse mit ähnlichen Werten. Die HDD+Synapse-Lösung zeigt sich kaum langsamer als eine OCZ Vertex 3. Natürlich gilt hier wieder: Die Dataplex-Caching-Software muss die Daten im SSD-Cache vorrätig halten. Das klappt bei typischen Arbeiten sehr gut, bremsende Festplattenzugriffe sind im Alltag wenig zu merken, denn üblicherweise arbeitet man mit den gleichen Programmen und Dateien.