Storage: Enterprise-Lösungen zum kleinen Preis

12.09.2002
Von 
Kriemhilde Klippstätter ist freie Autorin und Coach (SE) in München.

Mit den gespiegelten und räumlich getrennten Datensilos umgeht Leutz die Gefahr, bei einem Stillstand des SANs den Zugriff auf alle Produktivdaten zu verlieren. Speichernetze müssen deshalb seiner Meinung nach immer redundant ausgelegt sein, sonst kehrt sich der Vorteil des Speichernetzes - die zentrale Verwahrung aller gespeicherten Daten - in einen fatalen Nachteil um: Steht ein SAN still, kommt niemand mehr an die Daten heran. Bei einem direkt an den Server angeschlossenen Array (DASD) ist dagegen im Falle eines Defekts nur ein Teil der Daten betroffen. Hochverfügbarkeit ist im SAN deshalb ein Muss.

Andererseits gestaltete sich früher der Neustart des Servers und damit auch der Zugriff auf die dort abgelegten Daten ziemlich umständlich: Kabel waren umzustöpseln und manchmal sogar der Raid-Controller aus dem defekten Server aus- und in das Ersatzgerät einzubauen. Heute erledigt Leutz bei einem Server-Defekt den Datenzugriff über einen neuen Server mit ein paar Mausklicks.

Intelligente Speicher

Mit der neuen Version 5.0 der Data-Core-Software löst der IT-Manager das Problem mit den Servern, deren Betriebssysteme es nicht gestatten, während des laufenden Betriebs das Speichervolumen zu erhöhen. Das hatte dazu geführt, dass manche Speichernetze so unflexibel zu handhaben waren wie DASD-Speicher. Bislang musste am Storage-Domain-Server für jeden angeschlossenen Server der Speicherplatz definiert werden. Reichte der nicht aus, begann das gewohnte Procedere: Server herunterfahren, neues, größeres Volume anlegen, Daten umkopieren, System neu konfigurieren und hochfahren.

Die neue SAN-Symphony-Funktion "Network Managed Volumes" umgeht mit einem Kniff diese Limitierung. Leutz stellt mit Hilfe von SAN Symphony dem Server virtuell eine sehr viel größere Festplatte zur Verfügung als ihm tatsächlich zugeordnet ist. Zugleich setzt Leutz im Storage-Domain-Server einen Marker, der ihn beispielsweise bei einer tatsächlichen Auslastung der Speicherkapazität von 80 Prozent auf den drohenden Engpass aufmerksam macht. Dank der virtuell größeren Platte kann dem Server dann "on the fly" mehr Speicherplatz zugeordnet werden.

Mehr Intelligenz von seiner Speicherlandschaft wünschte sich auch Frank Markgraf, IT-Manager der Stuttgarter LTG Mailänder GmbH. Im Zuge einer Erweiterung und Homogenisierung der IT - SAP wurde von Unix auf NT umgestellt - sollte auch ein Speichernetz eingerichtet werden. Die Stuttgarter entschieden sich dabei für IBMs "Fast-T-500"-Array, das knapp ein TB fasst. Der Speicher lässt sich ausfallsicher konfigurieren und ist über Hot-Spare-Festplatten zusätzlich gesichert. Doppelt ausgelegt sind die Switches sowie die Fibre-Channel-Karten in den angeschlossenen Servern. Derzeit hat Markgraf sechs Intel-basierende Rechner im Speichernetz, mittelfristig sollen es 14 werden.