HP Unix im Mission Critical-Einsatz

Spitzenwerte per Update

10.12.2010
Von 
Dr. Klaus Manhart hat an der LMU München Logik/Wissenschaftstheorie studiert. Seit 1999 ist er freier Fachautor für IT und Wissenschaft und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Uni München für Computersimulation. Schwerpunkte im Bereich IT-Journalismus sind Internet, Business-Computing, Linux und Mobilanwendungen.

Kein Zwang zum Releasewechsel

Die guten Performance-Werte sind unter anderem auf die Optimierung der Systemabläufe und der Systemgeschwindigkeit in der aktuellen Version v3 von HP-UX 11i zurückzuführen. Mit diesem Release hat HP die Leistungsfähigkeit von HP-UX drastisch verbessert.

Kunden, die von v2 auf v3 umstiegen, erzielten bei vielen Anwendungen Geschwindigkeitssteigerungen zwischen 10 Prozent bei Systemen mit wenigen Kernen und 35 Prozent bei Mehrkern-Prozessoren. Und das auf exakt derselben Hardware. Zusätzlich haben die alle sechs Monate veröffentlichten Updates eine weitere Geschwindigkeitssteigerung von etwa 10 Prozent bewirkt.

Die halbjährlichen Updates sind ein wichtiger Baustein von HPs Unix-Philosophie. Anders als andere Unix-Anbieter zwingt HP seine Kunden nicht zum Wechsel auf eine neue Generation des Betriebssystems. Die Kunden - so der HP-Ansatz - sollen die Wahl haben, ob und wann sie wechseln wollen. Schließlich sind die Anwender in aller Regel an einem stabilen System interessiert und weniger an einem häufigen Wechsel, der mit Aufwand und Kosten verbunden ist. Zudem brauchen ISVs wie Oracle oder SAP einige Zeit, um ein neues Release zu supporten.

Diese Philosophie hat zur Folge, dass aktuell die HP-UX 11i Versionen v1, v2 und v3 im Einsatz sind, wobei die jüngste, v3, seit 2007 auf dem Markt ist. Trotzdem sind v3 und die älteren Versionen auf dem aktuellen technischen Stand. Denn Patches und neue Features werden automatisch durch die halbjährlichen Updates in HP-UX integriert.

Neue Funktionalitäten kommen damit über Updates in die Systeme. Aktuell sind dies solche, die in der kommenden Version v4 enthalten sein werden. Der Kunde hat damit den Vorteil, dass er auf einer seit Jahren stabilen Plattform immer die neuesten Funktionalitäten und Performance-Updates erhält und sofort einsetzen kann - ohne Rezertifizierung oder große Tests.

Ein aktuelles Beispiel für eine per Update zur Verfügung gestellte Performance-Funktionalität ist LORA (Locality-Optimized Resource Alignment). Das Tool tunt HP-UX-Systeme automatisch auf Geschwindigkeit, wobei der Anwender lediglich per Knopfdruck ein paar allgemeine Regeln aktivieren muss. Auf diese Weise können Performance-Zuwächse zwischen 10 und 30 Prozent erzielt werden.