HP Unix im Mission Critical-Einsatz

Spitzenwerte per Update

10.12.2010
Von 
Dr. Klaus Manhart hat an der LMU München Logik/Wissenschaftstheorie studiert. Seit 1999 ist er freier Fachautor für IT und Wissenschaft und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Uni München für Computersimulation. Schwerpunkte im Bereich IT-Journalismus sind Internet, Business-Computing, Linux und Mobilanwendungen.

Ausfallzeiten reduzieren

Auch systemkritische Funktionalitäten wie ein neues Filesystem werden über Updates in älteren Versionen eingeführt. Lag bei HP-UX 11i v2 beispielsweise die maximale Größe des Dateisystems und die maximale Dateigröße bei 2 TB, wurde sie in v3 auf 8 EB, also 1 Million TB, erweitert. Inzwischen wurde das Filesystem weiter verbessert und von der Version 4 auf die Version 5 gehoben.

Eines der interessantesten neuen Merkmale von HP-UX 11i v3 reduziert deutlich die geplanten Ausfallzeiten bei der System-Wartung. Bei einem Wartungsrelease müssen meistens nur einige wenige Pakete geladen werden, die neue Funktionen bereitstellen oder den vorhandenen Code optimieren. Einschließlich Neustart und Systemprüfung dauert dies nur etwas mehr als 30 Minuten. Bei einem sonst üblichen Betriebssystem-Update dauert der Ladevorgang wesentlich länger, etwa eine bis anderthalb Stunden. Während dieser Zeit kann das System nicht produktiv genutzt werden.

Das Werkzeug nennt sich Dynamic Root Disk (DRD), und verkürzt die Ausfallzeit um mehr als die Hälfte. Mit DRD können die Administratoren ein laufendes System auf Reservefestplatten klonen, dort das Update oder Upgrade durchführen und anschließend das System ganz normal hochfahren und die Anwendung neu starten. Die Ausfallzeit verkürzt sich bei einem Update des Betriebssystems so um rund 50Prozent und bei einer Wartung um etwa 60 Prozent. Das ist eine deutliche Verbesserung, die vor allem den Kunden neue Möglichkeiten eröffnet, denen es schwerfällt, geeignete Zeiträume zu finden, in denen wichtige Produktionssysteme für erforderliche Software-Upgrades heruntergefahren werden können.

Kostenlose Updates statt teurer externer Upgrades

HP integriert mit den laufenden, kostenlosen Updates auch viele Funktionalitäten, für die früher externe Software notwendig war und bezahlt werden musste. Mit dem neuesten Update 5 werden in HP-UX beispielsweise Verschlüsselungstechnologien integriert. Sicherheitssensible Unternehmen können damit einzelne Dateien bis hin zu ganzen Filesystemen verschlüsseln - ein Feature, das sich bis vor kurzem nur über teure Zusatz-Software realisieren ließ.

Angeboten wird HP-UX in vier verschiedenen Geschmacksrichtungen. Das Basissystem HP-UX Base Operating Environment (BOE) enthält alle Features für den unternehmenstypisch "täglichen Bedarf". Neben der Basisversion gibt es das Virtual Server Operating Environment (VSE-OE), das zusätzlich alle Virtualisierungstechnologien integriert hat, so dass der Kunde keine zusätzliche Virtualisierungs-Software einsetzen muss. Das dritte System, High Availability Operating Environment, ist optimiert auf Hochverfügbarkeit und beinhaltet neben dem Standardsystem alle Clustertechnologien. Das Data Center Operation Environment (DC-OE) schließlich umfasst sowohl Virtualisierungs- als auch Clustertechnologien und ist optimiert für höchste Ansprüche.