Schleppende Nachfrage

Sony Ericsson warnt vor Rutsch in Verlustzone

27.06.2008

Speziell die Nachfrage nach mittel- bis hochpreisigen Mobiltelefonen verlangsame sich, hieß es. In diesen beiden Segmenten ist Sony Ericsson besonders stark vertreten, während Marktführer Nokia zurzeit mit Billighandys Erfolge feiert. Hinzu kämen Verzögerungen bei der Einführung neuer Produkte. Sony Ericsson sehe sich "weiterhin schwierigen Marktbedingungen" gegenüber, teilte das Unternehmen zusammenfassend mit.

Kürzlich noch beruhigt

Dabei war Marketingchef James Marshall erst vor zehn Tagen von einer branchenweit hohen Nachfrage ausgegangen. "Die Vorhersagen für dieses Quartal und die zweite Jahreshälfte sehen stark aus", hatte er bei einer Veranstaltung in Singapur gesagt. Deshalb werde die Prognose eines weltweiten Wachstums des Handy-Markts um zehn Prozent in diesem Jahr aufrechterhalten. Auch Nokia hatte zuletzt ein Wachstum in dieser Größenordnung vorausgesagt.

Sony Ericsson ist der viertgrößte Handy-Hersteller der Welt. Mittelfristig will er einen Platz unter den führenden drei Produzenten erringen und damit entweder Motorola oder Samsung überholen. Dieses Ziel wird nun immer schwerer zu erreichen. Die Gesellschaft muss ihre Produktpalette um günstige Geräte erweitern, die in Schwellenländer wie Indien und China derzeit stark nachgefragt werden. Weltweit war der Handy-Absatz im ersten Quartal nach Angaben der Marktforschungsfirma Gartner um 14 Prozent gestiegen, bei Sony Ericsson hingegen nur um 2 Prozent. (dpa/mb)