So viel kostet IT-Outsourcing

03.11.2004
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Plattenspeicher wird üblicherweise pro genutztes Gigabyte abgerechnet. Die Anschaffungskosten für Hardware sind in den vergangenen drei Jahren zwischen 25 und 50 Prozent gefallen, langfristig vereinbarte Preise in diesem Segment sollte man also meiden. Die Erwartung, dass die Servicepreise in gleicher Größenordnung fallen, ist allerdings unrealistisch, da die Dienstleister Speicherplatz zum Teil auf der älteren und teureren Hardware zur Verfügung stellen.

Midrange-Dienste sind aus Sicht der Meta Group am wenigsten standardisiert. Zu dieser Kategorie zählen die Berater das Management von Unix-, Linux- und Intel-Servern, die für viele Aufgaben Verwendung finden, etwa als Applikations- oder Data-Warehouse-Server. Das Problem: Es gibt kaum übergreifende Maßeinheiten für die Arbeitslast, die Komplexität und die Management-Gemeinkosten. Um dennoch Struktur in die Kostenbetrachtung zu bekommen, rät die Meta Group, Preislisten für folgende Funktionsbreiche zu vereinbaren: Server-Betrieb, Supportkosten für Storage Area Networks (SAN), Assets (Hardware, Software), Application-Management-Dienste sowie Konsolidierungs-, Migrations- und Übergangskosten.

Auch innerhalb jeder Kategorie gibt es eine Vielzahl von Parametern, die in die Preisgestaltung einfließen. Beim Server-Betrieb sind dies beispielsweise Zahl der Prozessoren, Applikationstyp und Server-Nutzung (Produktions- oder Testsystem), Hardwarehersteller sowie Prozessorauslastung. Viele Outsourcing-Anbieter ändern derzeit ihre Pricing-Basis. Die Bezahlung pro Monat und Maschine wird abgelöst, stattdessen rechnen die Anbieter auf Basis von Betriebssystem-Instanzen ab. Die Meta Group rät zur Vorsicht: Zwar mögen die Kosten für die Nutzer ein wenig sinken, doch das Modell ist noch nicht erprobt. Daher ist nicht absehbar, wie sich die Preise bei der Einführung neuer Konsolidierungstechniken entwickeln.

Kostentransparenz bei Desktop-Services

Sehr viel klarer ist die Situation bei den Desktop-Services. Die Standardisierung schreitet schnell voran, weil der Betrieb der Arbeitsplatzsysteme fast ausschließlich Kostenaspekten unterliegt und selten strategische Bedeutung hat. Ausgelagert wird oftmals nicht, weil externe Dienstleister günstiger oder besser sind, sondern weil die internen IT-Abteilungen nicht das Stehvermögen haben, einheitliche Desktops und Software-Images gegen den Willen der Fachabteilungen durchzusetzen. Die Einführung von Standard-PCs ist aber der einzige Weg zum effizienten Betrieb, externe Dienstleister scheuen den drohenden Konflikt nicht.