Zurück zum ERP-Standard

Selbstgestrickt ist out

01.06.2010
Von Kirsten  Bruns

Überflüssige Reports

Ersetzen Unternehmen, wo es möglich und sinnvoll ist, ihre individuellen Systemanpassungen durch SAP-Standardfunktionen, macht das die ERP-Landschaft im Betrieb nicht nur schlanker und überschaubarer, sondern auch kosteneffizienter. Benchmark-Tests aus über 1200 Systemanalysen in Update-Projekten zeigen, dass die Anpassung einer selbst entwickelten SAP-Transaktion rund einen Tag, die eines individuellen Reports etwa eine Stunde dauert. Ein durchschnittlicher Mittelständler betreibt rund 50 bis 200 individuell gestaltete Transaktionen und hat 400 bis 1300 individuelle Reports im Einsatz. Um Kosten zu senken und gleichzeitig die Transparenz zu verbessern, empfiehlt es sich zudem, nicht mehr genutzte Eigenentwicklungen und individuelle SAP-Berichte abzuschalten, zumal Analysen zeigen, dass zwischen 50 und 80 Prozent dieser selbst erstellten Tools und Reports ohnehin überflüssig sind.

Standards tun Prozessen

Mit dem Aufbau einer optimierten und zentralen SAP-Architektur sowie mit unternehmensweit verbindlichen IT-, Daten- und Prozessstandards lassen sich sowohl Anwendungen als auch Geschäftsprozesse dynamisch und flexibel an Veränderungen anpassen. Standardisierte Geschäftsabläufe sind zudem eine wichtige Voraussetzung, um das Application-Management für IT-Prozesse etwa im Personalwesen und in der Finanzbuchhaltung preiseffizient an ein internes Shared Service Center (SCC) oder an einen externen Dienstleister auszulagern.

Nutzung automatisch analysieren

Der erste Schritt in jedem Standardisierungsprojekt ist eine technische Analyse des SAP-Systems, um die tatsächliche Systemnutzung zu ermitteln. Mit Hilfe spezieller Prüfwerkzeuge wie etwa dem "HRW Analyzer" von der HRW Consulting Factory AG lassen sich entsprechende Erhebungen weitgehend automatisieren. Sie liefern zugleich aussagekräftige und verlässliche Kennzahlen, welche Modifikationen, Eigenentwicklungen und individuellen Reports die Endanwender im Unternehmen nicht mehr, wenig oder noch sehr häufig nutzen.

Die Ergebnisse aus der Systemanalyse ermöglichen es, Reduzierungspotenziale und einen schnellen Kosten-Nutzen-Vergleich zwischen individuellen Systemanpassungen und dem SAP-Standard zu erarbeiten. Damit haben Anwender eine tragfähige Bewertungsgrundlage für die Entscheidung, welche Eigenentwicklungen und Modifikationen durch SAP-Standardfunktionen ersetzt und welche weitergenutzt werden sollen.