Was leisten Messenger?

Schneller als E-Mail

30.01.2006
Von Robert Steindl

Im Windows Messenger lassen sich wahlweise auch Telefonnummern hinterlegen, die die Mitglieder der Kontaktliste sehen können oder bei längerer Inaktivität automatisch den Status auf "Abwesend" ändern. Insgesamt bietet der Windows Messenger derzeit mit die größte Funktionsvielfalt und kann damit durchaus helfen, eine Vielzahl von Aufgaben online und ohne großen Aufwand zu erledigen, die normalerweise längeren E-Mail-Verkehr oder ein persönliches Treffen erfordert hätten.

Die Schattenseiten

Messenger haben auch ihre Nachteile. Der wichtigste Punkt ist natürlich die Sicherheit. Jeder Messenger-Client arbeitet wie ein kleiner Internetserver und ist damit auch ein potenzielles Einfallstor für Schadprogramme. Am deutlichsten sichtbar wird dies beim direkten Übertragen von Dateien, doch auch die üblichen Sicherheitslecks wie Pufferüberläufe können auftreten. Es lohnt sich daher das aufmerksame Lesen von Meldungen zu solchen Lecks.

Zu beachten ist auch, dass die Historie eines Chats normalerweise nicht automatisch gespeichert wird. Geschäftsrelevante Inhalte sind daher besser in einer E-Mail aufgehoben, weil sie einfacher zu archivieren sind.

Ein weiterer Nachteil ist der Mensch: Die meisten Kollegen gehen den Weg des geringsten Widerstands, und wenn erst mal klar ist, dass eine Sofortnachricht schneller durchkommt und eher gelesen wird als eine E-Mail, besteht die Gefahr, auch zeitunkritische Informationen "schnell mal" über den Messenger zu schicken, nicht bedenkend, dass ein Popup auf dem Bildschirm oder ein Klingeln, das den Anruf signalisiert, immer auch eine Störung des Empfängers darstellt.

Fazit

Messenger sind eine schnelle und einfache Alternative zu E-Mails und Telefon, und damit sind sie in der Lage, die Unternehmenskommunikation deutlich zu erleichtern. Allerdings sind Sicherheitsaspekte und eine gewisse Disziplin bei den Anwendern unerlässlich, sonst wird dieses Medium schnell zum Störenfried anstatt zum Helfer im Büro.

Robert Steindl ist freier Journalist in München.