Test IGEL Zero Client IZ1

Schlankes Endgerät für Microsoft RemoteFX

17.06.2014
Von 
Andrej Radonic ist Experte für Virtualisierung, Cloud-Technologien und Open Source Anwendungen. Der Fachbuchautor ist Vorstand der interSales AG und entwickelt für mittelständische Unternehmen anspruchsvolle E-Commerce Lösungen.

Client-Konfiguration über Profile

Die Clients lassen sich auch vom Admin remote konfigurieren.
Die Clients lassen sich auch vom Admin remote konfigurieren.
Foto: Radonic

Die Mächtigkeit des Tools liegt im automatischen Rollout der zentral definierten Geräteeinstellungen: Die gewünschten Gerätekonfigurationen kann der Administrator in frei definierbaren Gruppen, den Profilen, zusammenfassen. Clients können auf Basis des jeweiligen Subnetzes sowie detaillierten Regeln (MAC-Adresse, Firmware-Version, Modell, usw.) automatisch einer Gruppe zugeordnet werden und erhalten automatisch die an die Gruppe gebundenen Konfigurationseinstellungen zugewiesen. Jede Konfigurationsänderung kann dabei sofort an die betreffenden Clients gesendet oder erst beim nächsten Neustart des Geräts aktiviert werden.

Mit den Gruppierungsfunktionen können die Igel-Administratoren Organisationseinheiten abbilden. Wechseln Mitarbeiter in eine andere Abteilung, kann der Administrator die neuen Einstellungen problemlos per Drag-and-Drop ändern bzw. zuweisen.

Firmwareupdates werden zentral gesteuert

Eine korrekte Konfiguration des Update-Repositories vorausgesetzt, kann eine Firmwareaktualisierung lokal vom Client aus durchgeführt werden. Da dieses Vorgehen wenig ökonomisch ist, kann UMS als zentraler Update-Server eingesetzt werden: Der Administrator lädt dazu die aktuellen Firmware-Pakete von den Igel-Downloadservern auf den UMS-Server herunter. Diese werden im lokalen WebDAV-Verzeichnis des UMS-Server abgelegt. Dessen Pfad ist dem Update-Mechanismus leider nicht automatisch bekannt, sondern muss vom Administrator für das Client-Update konfiguriert werden. Per Update-Befehl holen sich anschließend die Zero Clients das Firmwareupdate, aktualisieren automatisch ihr System und booten selbständig neu.

Beim "Buddy-Update" fungieren einzeln aktualisierte Zero Clients als Update-Server für andere Clients im LAN, so dass neue Firmware-Pakete nur einmal zum jeweiligen Standort übertragen werden müssen. Diese Option bietet sich für verteilte Organisationen mit einem großen Netz an Filialen oder Außenstellen an, um die Bandbreiten zu schonen.

Akzeptable Multimedia-Performance

Im Zusammenspiel mit dem Remote Protokoll unterstützt das Igel System Media Redirection zur Verbesserung der Videowiedergabe. Um Windows Media Formate und QuickTime Formate korrekt abspielen zu können, müssen die benötigten Codecs auf dem Remote-Server installiert sein.

Für die Verwendung von RemoteFX empfiehlt der Hersteller, keine globale Freigabe zu erteilen, sondern dieses nur solchen Nutzern zu gewähren, welche die zusätzlichen Features tatsächlich benötigen. In der Igel-Registry kann der Administrator zur Performanceoptimierung unter dem Schlüssel rdp.winconnect.remotefx-ack die Anzahl der durch den Server unbestätigt versendeten Frames konfigurieren. Standardwert ist 1, in Netzwerken mit hohen Latenzzeiten kann ein Wert von 2 oder 3 zu verbesserter Performance führen.

Unterstützung für wechselnde User je Gerät

Shared Workplace ist ein optional zu lizenzierendes Feature der Firmware, das die nutzerabhängige Konfiguration anhand von Einstellungsprofilen erlaubt, die in UMS angelegt und mit den Benutzerkonten im Active Directory verknüpft werden.

Typische Beispiele für Shared Workplace bilden Schichtarbeitsplätze, Callcenter und allgemein Umgebungen, an denen unterschiedliche Anwender an einem Arbeitsplatz unterschiedliche Settings benötigen, wie zum Beispiel verschiedene Sitzungstypen oder Mauseinstellungen für Rechts- und Linkshänder.

Nach der Anmeldung des Nutzers konfiguriert sich der für Shared Workplace lizenzierte Zero Client automatisch über den UMS-Server mit dem in der UMS-Datenbank hinterlegten Einzel- bzw. Gruppenprofil.