SAP-Lizenzmodelle versagen bei indirektem Zugriff

28.05.2003
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Auch Rüdiger Spies, Vice President Enterprise Applications beim Beratungshaus Meta Group in Ismaning bei München, kritisiert das Geschäftsgebaren der SAP. „Angesichts des Trends zur Integration passt ein rein auf der Benutzerzahl beruhendes Preismodell nicht mehr ins Bild.“ Wegen der fehlenden Eindeutigkeit in den Lizenzverträgen sehen Anwender die Gefahr, dass ihre Lizenzkosten aus dem Ruder laufen. Laut Spies wäre SAP gut beraten, vernünftige Lösungen vorzuschlagen, statt im Einzelfall zu verhandeln. Generell sollten Anwender nicht einfach den Standardvertrag des Anbieters akzeptieren, sondern darüber verhandeln, welche zusätzliche Nutzung erlaubt ist, wenn sie die Integration von Drittprodukten in SAP-Umgebungen plant.

SAP selbst forciert mit der Enterprise-Application-Integration-Lösung „Exchange Infrastructure“ (XI) die Einbindung heterogener Systeme. Doch noch ist unklar, wie sich das für den Kunden in Bezug auf zusätzlich erforderliche SAP-Lizenzen auswirkt. Zwar ist die Verwendung der EAI-Technik innerhalb der Mysap-Lösungen über die Benutzerlizenzen abgedeckt, nicht jedoch die Verknüpfung mit Nicht-SAP-Systemen. „Mit XI sind gigantische Wachstumsmöglichkeiten für SAP gegeben, wenn Unternehmen für Anwender anderer Software auch SAP-Lizenzen erwerben müssen“, so Spies.