.NET-Rechnungswesen von Coda

Umfangreicher als der Kauf der Behördensoftwareanbieter war die Übernahme des britischen Rechnungswesenanbieters Coda im Jahr 2008 (siehe "Agresso schluckt Coda"). Zwar verfügt die Agresso-Software über ein eigenes Rechnungswesen, jedoch hat das Spezialprodukt von Coda mehr zu bieten und ist insbesondere für Firmen gedacht, die unterschiedliche Bilanzierungsstandards (IFRS, US-GAAP, HGB, etc.) berücksichtigen müssen.

Das bisher als "Coda Financials" bekannte System soll als eigenständiges Produkt weitergeführt und auch unabhängig von Agressos eigenem ERP-System vertrieben werden. Für die Zukunft plant das Softwarehaus, eine gemeinsame Benutzeroberfläche für die ERP-Software und die Finanzbuchhaltung zu entwickeln. Diese soll dann die Eigenschaften zur Systemanpassung bieten, die Agresso Business World heute aufweist. Da beide Produktlinien auf .NET von Microsoft aufsetzen, soll sich der Entwicklungsaufwand in Grenzen halten. Mit der neuen Oberfläche ist frühestens im Jahr 2011 zu rechnen.

Erste Schritte ins Cloud-Computing

Eine Variante des Rechnungswesens ist als Software-as-a-Service-Lösung (SaaS) für die Buchhaltung auf der Plattform von Salesforce.com erhältlich (siehe "Coda passt Financials-Produkt auf Salesforce.com an"). Das "Coda2go" getaufte System richtet sich laut Agresso-Chef Große-Keul an Kunden in den USA und in Großbritannien, und selbst dort befinde sich das Produkt allerdings noch im Pilotstatus. Nachfragen aus Deutschland gebe es bis dato keine. Ein über Coda2go hinausgehendes Engagement im Cloud-Computing-Umfeld plant Agresso derzeit nicht.

In Deutschland beschäftigt Agresso 200 Mitarbeiter und kommt auf insgesamt 1000 Kunden, wenn man ERP-, Coda-Nutzer sowie Anwender der übernommenen Behördensysteme dazurechnet.