Sandboxen: Nimda und Code Red im Visier

19.12.2002
Von Sabine Ranft

Zwischen den Herstellern herrscht allerdings ein Dissens darüber, was eine Sandbox wirklich ist. „Wir sind die Einzigen, die in dieser Form eine Sandbox haben“, beansprucht Krause die Technik für Norman Data Defense. Die Sandboxen anderer Hersteller seien oft regelbasierende Systeme. Dem widerspricht Hacker von Sophos: „In gewissem Umfang nutzt jeder Hersteller eine Sandbox“, glaubt er. Ein Anbieter von Virenschutz-Tools simuliere beispielsweise ein Windows-Betriebssystem und überprüfe dabei lediglich, ob eine Datei versucht, E-Mails nach draußen zu schicken.

Komprimierte Dateien

Auch Sophos verwendet die Grundidee der Technik, aber auf eine noch speziellere Art und Weise. Viele Viren verstecken sich in verschlüsselten oder komprimierten Dateien, die sich erst entpacken, kurz bevor sie ausgeführt werden. Die Software „Code Emulator“ erkennt, welche Dekompressionsroutine läuft. Die führt sie aus und spiegelt der Datei vor, sie sei das Betriebssystem. An dem weiteren Verhalten der Datei erkennt das Programm dann, ob es sich um einen Virus handelt. Der Vorzug dieser Spezialisierungen liegt in einer merklichen Beschleunigung des Verfahrens. „Grundsätzlich handelt es sich schon um eine gute Idee, nur eben ein bisschen Performance-hungrig“, wertet Hacker abschließend und argumentiert, dass sich viele Dinge mittlerweile auch mit einer Personal Firewall in den Griff bekommen ließen.