Reverse Engineering für das Data Warehouse

29.04.2004
Von 
Bernd Seidel ist freier Journalist und Coach in München.

 Innehalten und stabilisieren

Jetzt war laut Wittka der Zeitpunkt gekommen, innezuhalten und den Status quo zu stabilisieren. Die Verantwortlichen beschlossen die Konsolidierung und Dokumentation der bisherigen Landschaft. Ziel war es, mehr Transparenz über die Data-Warehouse-Prozesse zu schaffen, die Qualität der Daten zu verbessern und die Betriebskosten zu senken beziehungsweise trotz zunehmenden Warehouse-Umfangs stabil zu halten. Zugleich sollten neue Anforderungen der Fachabteilungen rascher umsetzbar werden.

Gemeinsam mit den Beratern von CSC Ploenzke erarbeitete das interne Projektteam eine Prioritätenliste, die festschrieb, wie und in welcher Reihenfolge der Handlungsbedarf umzusetzen wäre.

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für das Projekt war die Taktik, stufenweise und in kleinen Schritten vorzugehen. Denn sowohl die Fachabteilungen als auch das Data-Warehouse-Team hatten nebenbei ihr Tagesgeschäft zu bewältigen. Im Projektverlauf musste das Team immer wieder aufs Neue Prioritäten setzen und bisweilen auch den Mut aufbringen, den einmal eingeschlagenen Kurs zu verlassen. Dazu Wittka: "Wir haben auch für jede Einzelmaßnahme genau hinterfragt, ob sie den gewünschten Erfolg zeigen wird und ob er im Verhältnis zu den Aufwendungen steht."

Der Projektfahrplan sah zunächst den Schwerpunkt "Dokumentation" vor. Hier galt es festzustellen, welche Dokumenttypen sich manuell erstellen ließen - etwa durch Interviews und Workshops - und welche Beschreibungen mit technischen Hilfsmitteln automatisch aus dem System herauszuholen wären.