Mobilfunkmarkt

Qualcomm will sich gegen Konkurrenz behaupten

11.06.2010
Der Chiphersteller Qualcomm will sich gegen die wachsende Konkurrenz im Mobilfunkmarkt behaupten.

Sein Unternehmen sei "der größte Anbieter von Chipsätzen für das drahtlose Internet", gab sich Qualcomm-Chef Paul Jacobs im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Freitag) selbstsicher. Diese Bausteine seien das Herzstück vieler 3G-Mobiltelefone und unterstützten eine große Anzahl etablierter Handy-Betriebssysteme wie Android von Google oder Windows Mobile/Phone von Microsoft.

Doch auch das iPhone hat Jacobs nach eigenen Angaben im Visier: "Wir sind in Gesprächen mit Apple. Und eines Tages werden Qualcomm-Chips vielleicht auch im iPhone sein", gibt sich der Qualcom-Chef zuversichtlich (obwohl Apple sein neues iPhone 4 gerade mit der Eigenentwicklung "A4" bestückt hat). Darüber hinaus habe Qualcomm eine eigene Plattform namens Brew, die vielen Anbietern als Basis für ihre Handysysteme und Dienstleistungen für den mobilen Datenverkehr dient."

Auch auf dem wachsenden Markt für berührungsempfindliche Bildschirme will Jacobs mitmischen. "Wir entwickeln Prototypen von Tablet-PCs. Die werden wir kommendes Jahr auf den Märkten sehen." Vom Taschencomputer Mirasol verspreche er sich viel. "Denn dessen berührungsempfindlicher Bildschirm basiert nicht auf den herkömmlichen Grundlagen einer LCD-Flüssigkristallanzeige oder von Organikleuchtstoffen (OLED), sondern auf einer Art pigmentierter Spiegel, die das Licht der Umwelt absorbieren, verarbeiten und dann wieder abgeben."

Den Schwenk der Mobilfunkbranche hin zum Mobilfunkstandard Long Term Evolution (LTE) sieht Jacobs gelassen. Qualcom hält für den mit UMTS konkurrierenden Standard CDMA, der unter anderem in den USA und China eingesetzt wird, entscheidende Patente und bestreitet mit deren Lizenzierung einen Großteil seiner Umsätze. "Wir halten auch wichtige Patente für LTE und lizenzieren sie bislang an die drei größten Hersteller Nokia, Samsung und LG. Die halten zusammen mehr als 50 Prozent des Marktes." (dpa/tc)