Als Standard bei der IETF eingereicht

Protokoll für Echtzeit-Datenströme von Netscape und Progressive Networks

08.11.1996

Das neue Protokoll trägt den Namen "Real-Time Streaming Protocol" (RTSP) und wird bereits von 40 weiteren Firmen unterstützt, darunter Apple, Cisco, IBM sowie Macromedia und Sun. RTSP setzt auf den bereits existierenden Standards TCP/IP, RTP, IP Multicast und der H.323-Spezifikation für Videokonferenzen der International Telecommunications Union (ITU) auf. Der Internet Engineering Task Force (IETF), die über neue Standards entscheidet, haben die beiden Entwicklerfirmen das Protokoll zur Entscheidung vorgelegt.

RTSP arbeitet bidirektional und erlaubt damit eine interaktive Benutzung. Beispielsweise können User zur Kontrolle des Datenstroms an den Server Kommandos für Pause, schnellen Rück- und Vorlauf sowie Suche und ähnliche Befehle schicken. Der Server schickt ausschließlich die angeforderten Daten. Benutzer-Authentifizierung und Paßwörter sollen Sicherheit schaffen. Den plattformübergreifenden Einsatz ermöglicht die Unterstützung aller Windows-Versionen, des Mac-OS und Unix auf Client-Seite sowie von Macintosh-, NT- und Unix-Servern.

In der Liste der unterstützenden Hersteller fehlt Microsoft. Die Gates-Company fand sich nicht bereit, das neue Protokoll offiziell zu unterstützen. Rob Glaser, CEO von Progressive Networks, hat aber darauf hingewiesen, daß RTSP auch als Active-X-Control funktioniere und sich ohne Rücksicht auf den Client einfach integrieren lasse.