Outsourcing an IBM

Pfleiderer nutzt SAP nach Bedarf

17.06.2009
Von 


Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Outsourcing-Strategie

Foto: Pfleiderer

Um die Globalisierungs- und Konsolidierungsvorhaben effektiv verfolgen zu können, greift Pfleiderer auch auf die Hilfe externer Partner zurück. Ziel ist es, die eigenen IT-Experten von Routineaufgaben zu entbinden, um sie mit Projekten zu betrauen, die Business- und Prozess-Know-how erfordern. So möchte Pfleiderer sicherstellen, dass das in der Einführung von Applikationen, Systemen und Prozessen gesammelte Wissen im Unternehmen bleibt. Das Auslagern von Commodity-Diensten ist daher eines der zahlreichen Hilfsmittel, um die formulierte IT-Strategie umzusetzen. In seinen Entscheidungen wurde Vogl vom Benchmark-Dienstleister Equaterra unterstützt. "Die Analyse hat gezeigt, dass das Outsourcen dieser Dienste für unsere Zielsetzung, Know-how im Unternehmen binden zu können, die deutlich günstigere Betriebsform ist", schildert Vogl das Ergebnis der Equaterra-Erhebung.

Daher kamen diverse Services auf den Prüfstand, doch nicht alle eignen sich per se zur Vergabe an externe Dienstleister. So muss sichergestellt sein, dass ein Unternehmen in der Lage ist, beispielsweise das erforderliche Know-how aufzubringen, um einen externen Provider zu steuern.

Outsourcing-Projekte

Klaus Vogl, Group CIO der Pfleiderer AG: Das Outsourcen bestimmter Dienste ist für uns die deutlich günstigere Betriebsform.
Klaus Vogl, Group CIO der Pfleiderer AG: Das Outsourcen bestimmter Dienste ist für uns die deutlich günstigere Betriebsform.
Foto: Pfleiderer

Im SAP-Hosting und Application-Management waren die Voraussetzungen weitgehend erfüllt, so dass Pfleiderer im Herbst 2008 beide Services an IBM übergeben hat. Ausschlaggebend für die Wahl war, dass die Landesgesellschaften von IBM vier der sieben SAP-Projekte betrieben haben und dadurch die auszulagernde Umgebung recht gut kannten. Zudem war der Provider bereits Hosting-Partner von Pfleiderer in Polen.

Heute beliefert der IT-Dienstleister erste internationale Pfleiderer-Niederlassungen mit SAP-Hosting-Diensten und Management-Services. Eine Ausnahme ist die Region West für das SAP-Hosting, zu der auch Deutschland zählt. Hier hatte Pfleiderer im Februar 2007 den lokalen Hosting-Partner gewechselt. Die SAP-Systeme wurden drei Jahre lang von der damaligen VW-Tocher Gedas (heute T-Systems) betreut, bevor TDS sie in Obhut nahm. Auch diese Systeme werden nach Vertragsende in das IBM-Data-Center migriert.

Ganz abgeschlossen ist die Standardisierung und Harmonisierung auch in der Applikationslandschaft noch nicht. Im vergangenen Jahr hat Pfleiderer etwa das APO-Modul zur Produktionsplanung eingeführt. Hier sind weitere Anpassungen erforderlich, die bis Ende 2009 abgeschlossen werden sollen. In den kommenden Monaten müssen noch drei Landesgesellschaften in die IBM-Rechenzentren migriert werden. Zudem sind weltweit noch unterschiedliche SAP-Solution-Manager und XI-Systeme (Exchange Infrastructure) im Einsatz. Diese Aufgaben werden vorwiegend von Pfleiderer-Mitarbeitern mit Unterstützung von IBM erledigt.