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PCs: Ein Markt für Masochisten

07.08.2006

Erschreckend ist jedoch weniger die erneute Krise des Segments als vielmehr die Erkenntnis, dass es weit und breit keinen Grund zu geben scheint, wieso der deutsche PC-Markt eines Tages wieder kräftig anziehen sollte. Die Musik spielt derzeit im Handy, im Internet sowie in den Geschäftsprozessen, und dafür braucht es nun einmal keine neuen Clients. Was fehlt, sind die in der IT-Branche berühmt-berüchtigten Quantensprünge, Paradigmenwechsel und Killerapplikationen. Die Chance, wie in der Handy- und Automobilindustrie eine emotionale Verbindung mit dem Produkt zu schaffen, hat die PC-Industrie zudem leichtfertig verspielt.

Summa summarum herrschen düstere Aussichten: "Der PC-Markt in Deutschland wird 2006 knapp vier Prozent zulegen", schätzte Escherich vor rund einem Monat die Situation ein. Angesichts der aktuellen Zahlen des zweiten Quartals ist jedoch sicher, dass die Gartner-Analystin ihre Prognosen nach unten korrigieren wird. Verglichen mit den sich abzeichnenden "Anpassungen" bei den rund 2400 FSC-Beschäftigten in Augsburg und Sömmerda lässt sich das jedoch leicht verschmerzen: Wofür, fragen sich nicht nur FSC-Mitarbeiter, braucht der Konzern überhaupt längere Arbeitszeiten in der Produktion, wenn der Ausstoß in den kommenden Jahren bestenfalls stagniert?