Oxaion lernt offene Systeme und BPM

29.02.2008
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany
Die neue ERP-Software für Industriebetriebe läuft auf Windows- und Linux-Plattformen.

Der ERP-Anbieter Oxaion AG aus Ettlingen bringt mit "Oxaion Open" eine Business-Software auf den Markt, die im Gegensatz zur bestehenden "Oxaion Business Solution" auch unter Windows und Linux läuft. Bisher hatte sich Oxaion auf die IBM-Midrange-Plattform System i (vormals AS/400) konzentriert. Mit der Neuentwicklung will der Hersteller auch solche Kunden erreichen, die Standard-Windows- und -Linux-Rechner für den ERP-Betrieb verwenden möchten. Der Funktionsumfang, das Preismodell und die Wartungskonditionen von Oxaion Open seien die gleichen wie bei der bestehenden Software Oxaion Business Solution, versichert der Hersteller. Neu entwickelt wurden der Java-Applikations-Server sowie das ERP-Frontend. Auch mit diesem Produkt adressiert Oxaion mittelständische Unternehmen mit bis zu 1500 Mitarbeitern aus den Branchen Handel, Dienstleistungen und Industrie.

Neue ERP-Kundschaft

Mit der Software eröffnet sich Oxaion einerseits einen neuen Markt, bietet aber gleichzeitig Bestandskunden, die die System-i-Umgebung verlassen wollen, eine Umstiegsoption. Nach Firmenangaben kam es in Ausschreibungen zu der Situation, dass Kunden zwar der Funktionsumfang der ERP-Lösung zusagte, sie sich jedoch nicht mit System i als vorgeschriebener Hardware anfreunden konnten. Firmenangaben zufolge nutzen derzeit 340 Unternehmen eine ERP-Software des Herstellers.

Für das neue ERP-System hat der Hersteller außerdem ein Modul entwickelt, mit dem Anwender bestehende Geschäftsprozesse der Business-Software verändern beziehungsweise neue Abläufe entwickeln und simulieren können. Hierzu steht dem Nutzer eine grafische Oberfläche zur Verfügung, die gleichzeitig die definierten Prozesse dokumentieren soll.

Prozesse visualisieren

Eine weitere Komponente für das Business-Process-Management (BPM) führt Geschäftsabläufe aus und überwacht sie. Laut Hersteller können ERP-Nutzer mit der Umgebung ihre bestehenden Prozesse grafisch darstellen lassen.

Als BPM-Entwicklungsumgebung nutzt das Softwarehaus das quelloffene Framework "Eclipse" und die Unified Modeling Language 2.0 (UML). Prozessbeschreibungen werden ebenfalls in einem Standardformat gespeichert, nämlich als XML Metadata Exchange (XMI). Die so abgefassten Prozesse werden interpretiert, so dass zur Laufzeit noch Eingriffe möglich sind.

Das BPM-Tool soll einerseits die Anpassung von Prozessen an die Bedürfnisse des Kunden vereinfachen, andererseits Drittprodukte integrieren. Beispielsweise könnten Datenübertragungen aus mit Oxaion Open verbundenen Applikationen Prozesse anstoßen. Zudem sollen sich mit dem BPM-Werkzeug Workflows steuern lassen, um auch Personen in Geschäftsprozesse einzubinden.

Auch andere bisher auf System i spezialisierte ERP-Anbieter bringen Produkte heraus, die auch unter Windows und Linux laufen. SoftM aus München beispielsweise hatte hierzu den insolventen ERP-Hersteller Semiramis und dessen gleichnamiges Java-Produkt übernommen. (fn)