Oracle braucht Übernahmen

24.06.2004
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Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.

Als stabile Region hat sich für Oracle Europa erwiesen. Der Umsatz mit Datenbanken stieg gegenüber dem Vorjahr um zwölf Prozent, die Einnahmen aus dem Applikationsgeschäft wuchsen sogar um 15 Prozent. Währungsbereinigt wies der Konzern allerdings in beiden Fällen stagnierende Zahlen aus, und das Abschlussquartal blieb als einziger Zeitraum hinter den Werten des Vorjahres zurück. Die Einnahmen in den USA stiegen um ein Prozent auf 4,98 Milliarden Dollar, das Europageschäft verbesserte sich von 3,25 Milliarden auf 3,68 Milliarden Dollar. Zahlen aus den einzelnen Ländern nannte Oracle nicht.

Hinter den Erwartungen zurück blieb die Consulting-Division. Deren Umsatz lag in jedem Quartal unter dem Wert des vergleichbaren Vorjahreszeitraums. In Summe hatte Oracle mit Beratungsleistungen im Fiskaljahr 2003 noch 1,76 Milliarden Dollar umgesetzt, zuletzt waren es mit 1,59 Milliarden Dollar etwa zehn Prozent weniger. Zumindest hier muss das Softwarehaus der schwachen Marktsituation Tribut zollen. Daher wäre es auch nicht überraschend, wenn eine der angekündigten Übernahmen im Consulting-Sektor stattfinden würde - Peoplesoft-Erfahrung der Berater käme sicher nicht ungelegen.

Satte Gewinne

Im traditionell starken Abschlussquartal des Fiskaljahres (Ende: 31. Mai 2004) steigerte Oracle den Gesamtumsatz um neun Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar. Der Nettoprofit verbesserte sich um 15 Prozent auf 990 Millionen Dollar. Operativ verzeichnete der Konzern einen Gewinn von 1,4 Milliarden Dollar und somit eine neue Rekordmarge von 46 Prozent. Der Umsatz im Fiskaljahr belief sich auf 10,2 Milliarden Dollar, sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Oracles Nettogewinn stieg um 16 Prozent auf 2,7 Milliarden Dollar. Mit einem operativen Profit von 3,9 Milliarden Dollar und einer Gewinnspanne von 38 Prozent wurden ebenfalls neue Rekorde aufgestellt. Für das laufende Quartal, das traditionell der schwächste Zeitraum im Gesamtjahr ist, stellte Oracle einen Umsatzzuwachs von sechs bis neun Prozent in Aussicht, basierend auf den Einnahmen im Vorjahreszeitraum von 2,07 Milliarden Dollar. Das Geschäft mit Neulizenzen soll von 525 Millionen Dollar um fünf bis 15 Prozent steigen.