Elite-Berater

Ohne Einser-Abitur geht gar nichts

26.04.2012
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

Hilfe für Einsteiger

Die Aussicht auf eine interessante Aufgabe, eine strukturierte Weiterbildung sowie gezielte Hilfe durch erfahrene Kollegen waren die Gründe für Christian Weiss, sich nach einem Zwischenstopp bei einer Private-Equity-Gesellschaft für einen Job bei A.T. Kearney zu entscheiden. Newcomer werden, wie Weiss schildert, intensiv angeleitet und qualifiziert: "Als Neueinsteiger wurde mir gezeigt, wie man mit schwierigen Kunden umgeht, wie eine gute Präsentation aussieht oder wie Dokumente so aufgebaut werden, dass sie für andere Menschen leichter verständlich sind", berichtet der A. T. Kearney Associate.

Christian Weiss, A.T. Kearney: "Ein Berater muss sich genau überlegen, wie breit er sich aufstellt."
Christian Weiss, A.T. Kearney: "Ein Berater muss sich genau überlegen, wie breit er sich aufstellt."
Foto: Privat

Weiss, der Finanz- und Informations-Management studiert hat, ist bei den Beratern Teil der strategischen IT-Practice. Der Consultant, der sich auf die Branchen Automobil und Banken spezialisiert hat, räumt ein, dass er in seiner Position kein Experte im Autobau ist. Dafür gebe es bei A. T. Kearney entsprechend spezialisierte Kollegen. Spannend für ihn ist, wie man Eigenheiten und Fähigkeiten einer Industrie auf andere Branchen und Bereiche übertragen kann.

Die Entwicklung eines Autos beispielsweise sei ein strukturierter und geführter Prozess, der rund vier Jahre andauere. Große IT-Projekte, von denen viele länger dauerten und teurer würden als ursprünglich geplant, könnten von diesem Wissen aus der anderen Branche durchaus profitieren.

Der A.T. Kearney-Berater, der bereits einige Vorhaben erfolgreich abgeschlossen hat, empfiehlt angehenden Consultants, intensiv über die eigene Positionierung nachzudenken: "Wollen Sie nach fünf Jahren derjenige sein, der in 20 Industrien tätig war, dafür aber nur über Oberflächenwissen verfügt? Oder versuchen Sie, sich auf zwei bis drei Branchen zu spezialisieren?" Dass die Beratung so viele Facetten bietet, findet Weiss herausfordernd. So könnten seine Kollegen heute für ein IT-Projekt nach Indien fliegen und morgen für ein Pharma-Projekt in die USA.