Browserkrieg

Nokia portiert Firefox, um sich von Apple zu befreien

20.08.2008

Firefox versus Webkit

Die Portierung von Firefox macht den Open-Source-Webbrowser auf allen mobilen Plattformen verfügbar, die mit Qt kompatibel sind. Eine Version für die mobile Linux-Variante Maemo, die Nokia auf seinen Internet Tablets einsetzt, lässt sich bereits von der Website herunterladen. Verantwortlich ist wieder einmal der Mozilla-Programmierer Vladimir Vukicevic, der schon im April die mobile Firefox-Variante Fennec präsentiert hatte. Sie basiert auf der neuesten Version, Firefox 3, die auch auf dem PC verfügbar ist. Für seine Veröffentlichung wurde der Quellcode des Browsers ausgemistet und optimiert, damit Firefox 3 auch auf Mobilgeräten mit langsamer Hardware funktioniert.

Eigentlich wäre die Portierung gar nicht nötig gewesen, denn zu Qt gehört in der neuesten Version die Bibliothek Webkit, die für die Anzeige von HTML-Seiten auf dem Bildschirm zuständig ist. Webkit ist auch das Kernstück von Nokias Browser für S60 und von Apples Safari-Browser für das iPhone. Ihre Entwicklung wird durch Apple koordiniert und genau darin liegt ein Knackpunkt für Nokia: "Sie sind beunruhigt, dass Webkit zu einem bestimmten Grad von Apple kontrolliert wird, die mit ihrem iPhone eine Konkurrenz zu Nokia darstellen", sagte der Programmierer Oleg Romaxa neulich auf einer KDE-Konferenz. Er muss es wissen, denn er war für seinen Arbeitgeber Nokia an der Qt-Portierung beteiligt. Firefox sei einfach ein besserer Browser als Webkit. Er habe viel mehr Funktionen und Nokia müsse kaum selbst etwas programmieren. Statt dessen können sie einfach die vielen funktionsfähigen Schnittstellen und Plugins nutzen, die tausende Firefox-Entwickler in den vergangenen Jahren programmiert haben.

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