Neuheiten rund ums Rechnerherz

23.10.2002
Von Katharina Friedmann

Weiterhin zurückhaltend zeigte sich der Halbleiterhersteller jedoch in Bezug auf Details zum Innenleben seines für das kommende Jahr angekündigten Mobilprozessors „Banias“. Im Gegensatz zu anderen mobilen Chips soll es sich bei Banias - laut Branchenexperten Intels Antwort auf den Einstieg des auf Stromsparchips spezialisierten Herstellers Transmeta in den Markt für mobile Prozessoren - nicht um eine „recycelte“ Desktop-CPU, sondern um einen dedizierten Notebook-Chip handeln, der speziell auf niedrige Leistungsaufnahme ausgelegt ist. Intels Ziel ist es, den durchschnittlichen Stromverbrauch des Banias auf unter ein Watt zu bringen.

Die Banias-Plattform wird aus einem spezifischen mobilen Prozessor, einem mobilen Chipsatz und entsprechender Wireless-Technik bestehen. Nach Informationen von Mooly Eden, General Manager von Intels Design-Center in Israel, soll die CPU mit einem MB L2-Cache über die nahezu zweifache Pufferkapazität aktueller Mobilvarianten des Pentium III und 4 verfügen. Für höhere Rechenleistung sollen zudem die beiden für DDR-SDRAM ausgelegten Chipsätze mit den Codenamen „Odem“ und „Montera“ sorgen.

Konkurrenz für ARM?

Das US-amerikanische Startup Memory Logix nutzte das MPF als Plattform für die Vorstellung eines Intel-Clones für mobile Geräte. Der winzige, auf der x86-Architektur basierende Prozessor taktet mit 400 Megahertz und begnügt sich laut Hersteller mit sehr wenig Strom. Er soll sich insbesondere für den Einsatz in Handys und PDAs eignen. Experten halten den Chip für eine ernst zu nehmende Alternative zu den verbreiteten ARM-Prozessoren. Zum einen biete dieser ausreichende Leistung für Handhelds, zum anderen unterstütze er Pentium-Befehlssätze, was den Betrieb auch von Standard-PC-Programmen auf mobilen Endgeräten ermögliche.